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Landesmuseum Württemberg Münzkabinett Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen [MK 19078]
https://bildarchiv.landesmuseum-stuttgart.de/P/Bildarchiv/259118/259118.jpg (Landesmuseum Württemberg CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg (CC BY-SA)
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Medaille auf Paul von Hindenburg, 1916

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Beschreibung

Einen großen Raum innerhalb der Medaillenprägungen des Ersten Weltkriegs nehmen Darstellungen von Persönlichkeiten ein, die - vom militärischen oder politischen Entscheidungsträger bis hin zum einfachen Soldaten - als Leitfiguren dienen sollten. Nicht zuletzt trachtete die Kriegspropaganda so danach, die Moral der Armee und Bevölkerung hoch zu halten. Viele Exemplare stammten dabei aus dem Repertoire der Stuttgarter Kunstprägeanstalt Mayer & Wilhelm, eines der führenden Unternehmen seiner Art im Kaiserreich. Charakteristisch für das Geschäftsmodel war, je nach Nachfrage des Kunden frei kombinierbare Vorderseiten- (in der Regel Porträtbüsten) und Rückseitenmotive anzubieten. Auf dem Avers dieser Medaille ist Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg innerhalb eines Perlkreises im uniformierten Brustbild abgebildet. Weiterhin wird er in der Umschrift direkt benannt: GENERALFELDMARSCHALL V. HINDENBURG. Auf dem Revers ist in zehn Zeilen ein Zitat des Abgebildeten vom 11.11.1916 eingeprägt: 1866 WAR EIN ZWEIKAMPF ZWISCHEN 2 KAVALIEREN 1870-71 WAREN WIR GEZWUNGEN EINEN UNGEZOGENEN STRASSENJUNGEN ZU ZÜCHTIGEN HEUTE ABER MÜSSEN WIR EINEN SCHUFT NIEDERSCHLAGEN. Das deutsche und das österreich-ungarische Kaiserreich wird hierbei als ehrenwerter, rechtschaffener Krieger dargestellt, wie der Hinweis auf den Deutschen Krieg 1866 verlauten lässt, während Frankreich durch den Verweis auf den Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 als „Straßenjunge“ verspottet wird . England jedoch wird als Schuft verunglimpft. Somit reiht sich diese Medaille in den Kontext der antibritischen Kriegspropaganda ein.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Vivien Schiefer]

Beschriftung/Aufschrift

Vorderseite: Umschrift: GENERALFELDMARSCHALL V. HINDENBURG
Rückseite: 1866 / WAR EIN ZWEIKAMPF / ZWISCHEN 2 KAVALIEREN / 1870-71 / WAREN WIR GEZWUNGEN / EINEN UNGEZOGENEN STRASSEN- / JUNGEN ZU ZÜCHTIGEN / HEUTE / ABER MÜSSEN WIR EINEN / SCHUFT NIEDERSCHLAGEN; auf verzierter Leiste: HINDENBURG 1916

Material/Technik

Zink

Maße

Durchmesser
33 mm
Gewicht
13,05 g

Literatur

  • Bernd Kaiser (2015): Mayer & Wilhelm Weltkrieg. Stuttgart
  • Christoph Jahr (1994): Feindbilder in der deutschen Geschichte Studien zur Vorurteilsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Berlin, S. 125
Landesmuseum Württemberg

Objekt aus: Landesmuseum Württemberg

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