Der flächenmäßigen Einsatz von Kampfstoffen wie Senf- oder Chlorgas, der erstmals von deutscher Seite im Jahr 1915 erprobt worden war, fand im Jahr 1917 seinen vorläufigen Höhepunkt. In der Rückschau war es vor allem der Gaskrieg, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs und seiner industrialisierten Materialschlachten unter einem Begriff vereinte. Doch auch bei den Zeitgenossen machte diese neuartige Art der Kriegsführung ungeheuren Eindruck, was sich nicht zuletzt durch diese einseitige Medaille des in Heilbronn wirkenden Medailleurs Walther Eberbach beweisen lässt, die mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berliner Gießerei Gladenbeck hergestellt worden ist. Sie fügt sich ein in eine Reihe zahlreicher Gussmedaillen, mit denen Eberbach unter Anlehnung an die traditionelle Totentanz-Motivik die Gräueltaten im Weltkrieg aufgreifen und satirisch anprangern wollte. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite den Tod als Skelet mit einer geöffneten Gasflasche, wobei die im Hintergrund dargestellte wüste Landschaft an die Schlachtfelder der Westfront erinnert.
Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]
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