Die Vorderseite zeigt König Heinrich IV. von Frankreich und Navarra im Profil. Die Medaille wurde 1594 geprägt, als dieser mitten im Rückeroberungskampf seines tief gespaltenen Königreichs war. Siegessicher ist er auf der Medaille wie die römischen Cäsaren mit einem Lorbeerkranz gekrönt. Der Rückbezug zu antiken Symbolen setzt sich auf der Rückseite fort, wo Herkules, erkennbar an dem Löwenfell und der Keule, zu sehen ist. Die Inschrift INVIA.VIR.NVL.E.VIA (Für die Tugend ist kein Weg unmöglich) spielt auf den steinigen Weg Heinrichs IV. zur Anerkennung seiner Macht an. Die Parallele mit dem griechischen Halbgott Herkules setzte der König bereits früh in seiner Selbstdarstellung ein: Als „gallischer Herkules“ wollte er Stärke und Mut vermitteln. Einer Volkslegende nach, soll auch er, wie sein antikes Vorbild, in der Wiege eine Schlange erwürgt haben.
[Miriam Régerat-Kobitzsch]
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