Zu sehen ist eine Viertelkreisscheibe mit einer eingravierten Gradeinteilung von 5° bis 90° am Kreisbogen. Auf der einen Seite befinden sich ein kleiner Bogen mit der Einteilung von 2 mal 0° bis 30° sowie eine Haltevorrichtung und eine kleine Schraube im Scheitel. Auf beiden Seiten ist jeweils in Quadrate eingeschrieben „VMBRA RECTA“ und „VMBRA VERSA“ zu lesen. Die Bezeichnungen „umbra“ (Schatten) „ recta“ (gerade) und „umbra versa“ (umgekehrter Schatten) tauchten vermutlich zum ersten Mal in den Beschreibungen des englischen Schriftstellers und Dichters Geoffrey Chaucer (1343-1400) auf. Im Jahre 1391 schrieb er das Treatise on the Astrolabe und definierte, dass die Länge eines Schattens berechnet werden könne, wenn er in Form eines rechtwinkligen Dreiecks neben (recta) oder gegenüber (versa) eines gemessenen Winkels verlaufen würde. Dieser Quadrant diente somit im 17. Jahrhundert sehr wahrscheinlich im in der Landvermessung sowie Kartographie zum Ermitteln von Strecken und Winkeln. [Julia Bischoff]
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