Die freigeblasene Schale wurde in einer der Nordwestprovinzen des Römischen Reiches gefertigt, evetuell in einer nordgallischen Werkstatt. Sie besteht aus durchsichtig graublaugrünem Glas. Der Boden ist abgeflacht und innen gewölbt; der röhrenförmige Standring wurde aus der Wandung herausgekniffen. Die Schalenwandung schließt mit einem nach innen gefalteten, röhrenförmigen Rand ab.
Die Außenfläche wurde verschiedenartig verziert: Je ein dünner, umlaufender Faden betont den oberen und unteren Abschnitt (ca. 1,40 Zentimeter unterhalb des Randes und ca. 1,40 Zentimeter vom Standring entfernt). Das Hauptmotiv befindet sich auf der unteren Wandung; es besteht aus vier freihändig aufgelegten, zu Schnörkeln geformten Fäden: Jeder beginnt oben rechts, führt nach links, beschreibt eine enge Kurve, setzt sich wellig fort und endet in einer Art Schlaufe. Die beiden ersten Schnörkel wurden großzügig angebracht, was zur Folge hatte, dass der Glaskünstler die beiden anderen in den verbleibenden Platz einpassen und entsprechend kleiner gestalten musste.
Die Schale ist vollständig erhalten, musste jedoch aus Bruchstücken wieder zusammengesetzt werden. Die massive Heftnarbe ist herausgebrochen.
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