Der hochovale Ringstein aus tieforangenem Karneol ist in einem neuzeitlichen Goldring gefasst und zeigt ein männliches, unbärtiges Porträt im Profil nach links. Der Dargestellte hat ein rundes Kinn und eine lange, gerade Nase, die leicht von der Stirn abgesetzt ist. Das Auge ist recht groß. Die Haare sind lang, auf der Kalotte sind sie durch viele parallele Striche gekennzeichnet, von der Stirn bis in den Nacken sind sie leicht wellig. Der Dargestellte trägt einen schmalen Kranz aus gegenständigen dünnen Blättern. Die gute und sichere Arbeit ist wohl proportioniert. Das vorliegende Objekt wurde bislang als italienische Arbeit des 15. Jahrhunderts angesehen. Vielmehr handelt es sich aber um ein römisches Stück des klassizistisch-linearen Stils und stellt mit großer Wahrscheinlichkeit Apollo dar.
[Marc Kähler]
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