Die Mode der Chopinen, der hohen Stelzenschuhe, die seit dem 15 Jahrhundert nachgewiesen werden kann, hatte im Venedig der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Dort sorgten vor allem Kurtisanen in diesem Schuhwerk, gestützt von unerlässlichen Dienerinnen, für Furore.
Dieses Paar ist gekennzeichnet durch eine hohe, vorn und hinten in einen schmalen Grad auslaufende Stelze auf einer Laufplatte. Oben ist der Schuh mit einem Durchbruch- und Punktdekor verziert, wobei die Zehenkappe mit roter Halbseide unterlegt ist.
Ohne Tragspuren legt dieses Paar die Vermutung nahe, dass es sich von Anfang an um ein Sammlerstück handelt, zumal an Sammlungen vieler Höfe diese Schuhe verbreitet waren. Schließlich besaßen die Chopinen nicht nur exotischen, sondern als Kurtisanen-Schuhe auch erotischen Wert.
[Rainer Y, Marlene Barth]