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Landesmuseum Württemberg Kunsthandwerk Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen [WLM 1926-39]
Porzellangruppe Magd mit Mohr (Landesmuseum Württemberg, Stuttgart CC BY-SA)
Herkunft/Rechte: Landesmuseum Württemberg, Stuttgart / P. Frankenstein; H. Zwietasch (CC BY-SA)
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Porzellangruppe: Magd mit Mohr

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Beschreibung

Die reizvolle Zweiergruppe aus Ludwigsburger Porzellan zeigt eine Magd mit Einkaufskorb, die von einem märchenhaft gekleideten schwarzhäutigen Mann umworben wird. "Mohren", wie Schwarzafrikaner im 18. Jahrhundert ganz wertfrei genannt wurden, waren im Hofstaat europäischer Fürsten sehr geschätzt. Einerseits zeugten sie von deren weitreichenden Beziehungen, andererseits hatten sie dekorative Funktion. In exotische Kleider gehüllt, die ihr fremdartiges Aussehen noch unterstrichen, beschäftigte man sie als Pauker oder Trompeter - hoch angesehene Ämter - oder sie dienten als so genannte Kammermohren in unmittelbarer Umgebung der Fürstenfamilie. Auch die Herzöge von Württemberg schmückten sich mit Kammermohren, von denen für das 18. Jahrhundert einige bezeugt und namentlich bekannt sind. Vielleicht sind in der Porzellangruppe Joseppo Pietro delli Santo Belli und seine Ehefrau, eine Württembergerin namens Katharina Dorothea, wiedergegeben. Dies würde auch die besitzergreifende Geste erklären, mit der der Kammermohr das Handgelenk der jungen Frau umgreift. Die Porzellangruppe ist im Keramikmuseum in Schloss Ludwigsburg ausgestellt.
[Sabine Hesse]

Material/Technik

Porzellan, polychrom bemalt

Maße

H 17 cm

Literatur

  • Firla, Monika (1997): Darstellungen von Afrikanern im Württemberg des 17. und 18. Jahrhunderts. Zum Gedächtnis an Memphis Minnie (1896-1973). in: Tribus. Jahrbuch des Linden-Museums, Nr. 46. Stuttgart, S. 73 mit Abb.
  • Firla, Monika (Bearb.) (2001): Exotisch, Höfisch, Bürgerlich. Afrikaner in Württemberg vom 15. bis 19. Jahrhundert. Ausstellungskatalog Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Stuttgart, S. 64-65 mit Abb.
  • Hürlimann, Annemarie [Hrsg.] (1999): Fremdkörper - fremde Körper. Von unvermeidlichen Kontakten und widerstreitenden Gefühlen. Ausstellungskatalog Deutsches Hygiene-Museum Dresden. Ostfildern-Ruit, Katalog Nr. 3/92
  • Martin, Peter (1993): Schwarze Teufel, edle Mohren. Afrikaner in Bewußtsein und Geschichte der Deutschen. Hamburg

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