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Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum Grafische Sammlung [M98/287i]
Bacharach - Was sich die Rheinburgen erzählen (Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum / Hanna Dose (CC BY-NC-SA)
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Bacharach - Was sich die Rheinburgen erzählen

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Beschreibung

Bacharach ist eine linksrheinische Kleinstadt im südlichen Teil des Mittelrheingrabens. Die Stadt gehörte seit dem Frühmittelalter zu Kurköln, bis sich die Herren von Stahleck auf der oberhalb von Bacharach gelegenen gleichnamigen Burg für relativ kurze Zeit von der Kölner Herrschaft befreien konnten. Auch die folgende welfische Herrschaft war nicht von Dauer. Aber ab 1214 wurde Bacharach der wittelsbacher Rheinpfalz zugeteilt. Im dreißigjährigen Krieg wurde Bacherach wiederholt besetzt und geplündert. Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Burg Stahleck von französischen Truppen gesprengt. Dabei wurde auch die in der Nähe der Burg liegende hochgotische Werner-Kapelle stark beschädigt, die nie wieder aufgebaut wurde und folglich verfiel. Von der Werner-Legende handelt die bekannte Heinrich Heine-Novelle „Der Rabbi von Bacharach“. Die französischen Truppen zerstörten auch die meisten Türme der Stadtmauer und plünderten die Stadt. Nach dem Wiener Kongress kam Bacherach zur preußischen Rheinprovinz.

Das Blatt gehört zu einer 13-teiligen Bilderserie mit Themen der Mittelrhein-Burgen und der zugehörigen Sagen von Eduard Glaser, Essen.
Glaser hat hier darauf verzichtet, die antisemitische Werner-Legende in dem Bild zu verarbeiten. Er zeigt dem Betrachter also statt dessen zwei charakteristische Ansichten von Bacharach, und er taucht die Darstellungen in das fahle Licht einer Vollmond-Nacht.
Auf der linken Bildhälfte schaut der Betrachter durch romantisierte Arkaden-Bögen auf dem Stadtmauer-Rundgang zum Steeger Tor. Vor dem rechten der beiden den Bogen tragenden Rechteck-Säulen hat Glaser die Skulptur eines Kölner Erzbischofs platziert. Deren Sockel hat Glaser hingegen areligiös gestaltet: unter einem Wappen, das nur ein Weinglas beinhaltet, hat er die allerdings zu Bacharach passende Aussage „In Vino Veritas“ auf ein Schriftfeld geschrieben. Über der Skulptur zeigt Glaser das Bacharacher Wappen, das geteilt ist in die obere Fläche mit dem Pfälzer Löwen und die untere Fläche mit den wittelsbacher weiß-blauen Rauten.
Auf der rechten Bildhälfte lässt Glaser den Betrachter durch ein mittelalterliches (nicht verglastes) Fenster mit Steinrahmen auf die Bacharacher Altstadt im Mondschein blicken. In Zentrum ist der charakteristische Turm von St. Peter zu sehen, rechts davon die Ruine der Werner-Kapelle, und im Hintergrund ist im nächtlichen Dunst gerade noch die Silhouette der Stahleck-Ruine zu erkennen.
So hätte ein Betrachter durch ein Fenster in einer der unteren Etagen des Bacharacher Münzturms die genannten Gebäude mit Blick nach Südwesten wahrnehmen können.
Glaser hat mit Bleistift "Bacharach" unter das Bild geschrieben, und er hat das Blatt unten rechts signiert. Seine Initialen hat er auf der Plinthe der linken Säule des vorderen Arkaden-Bogens platziert.

Material/Technik

0,2 mm grauer Karton, Gouache, Mischtechnik

Maße

H x B: 28,9 cm x 38,6 cm

Teil von

Literatur

  • Simrock, Karl (1869): Rheinsagen aus dem Munde des Volks und deutscher Dichter. Für Schule, Haus und Wanderschaft. Buch
  • Uther, Hans-Jörg (1994): Sagen aus dem Rheinland. München
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Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum

Objekt aus: Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum

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