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Museum Schloss Bernburg Grafiksammlung [VIb:88:5]
Belagerung von Bernburg 1641 (Museum Schloss Bernburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum Schloss Bernburg (CC BY-NC-SA)
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Belagerung von Bernburg 1641

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Beschreibung

Dargestellt ist die Belagerung der Stadt Bernburg durch schwedische Truppen im Jahr 1641.

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) war Bernburg immer wieder von Einquartierungen und Plünderungen betroffen. So blieben von Ende August bis Mitte November 1630 sechs Kompanien unter dem kaiserlichen Oberst Heinrich von Holk (1599-1633) in Bernburg und der Umgebung. Diese so genannten "Holkschen Truppen" waren für ihr wüstes Auftreten berühmtberüchtigt. Auch in den folgenden Jahren besetzten wiederholt schwedische und kursächsische Regimenter die Stadt und erpressten Lebensmittel und Geld vom Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599-1654), von Bürgern und Bauern. Im Jahr 1635 ließ der schwedische General Johan Banér (1596-1641) gar die Saalebrücke in Brand stecken. Die Bilanz des Jahres 1636 war verheerend: von den 302 Häusern der Alt- und Neustadt waren 59 zerstört und unbewohnbar, von den 199 Häusern der Bergstadt gar 63 niedergebrannt. Nicht nur Krieg und Hunger forderten ihre Opfer, auch die Pest hielt in Bernburg Einzug. In den Jahren 1625/26 starben 1770 Menschen an der Pest.

Bernburg wurde im Jahr 1641 direkt in die Kriegshandlungen verwickelt, als im April abermals schwedische Truppen, die zur Armee von General Banér gehörten, hier einquartiert wurden. Gleichzeitig rückte die kaiserliche Armee unter Feldmarschall Piccolomini (1599-1656) heran. Am 5. Mai traf Oberst Wolff mit ca. 1000 Reitern ein und erkämpfte das Schloss von der schwedischen Besatzung. Auch die Stadt wurde von kaiserlichen Truppen besetzt. Am 6. Mai trafen neue schwedische Truppen ein, bezogen ein Lager in Zernitz und beschießen die Stadt. Am folgenden Tag stießen weitere kaiserliche Truppen hinzu, die über die Saale setzten und die Schweden angriffen. Am 9. Mai zogen die Schweden ab; der schwedische General Banér starb am nächsten Tag in Halberstadt. Auch die kaiserliche Armee verließ Bernburg und setzte ihren Feinden Richtung Calbe und Rosenburg nach.

Im September 1644 standen sich die schwedischen und die kaiserlichen Truppen erneut wochenlang gegenüber. Hatten die kaiserlichen Truppen unter General Matthias Gallas (1584-1647) bereits am 06. September das Schloss und die Hochfläche bei Waldau mit einem Lager besetzt, bezog der schwedische Feldmarschall Lennart Torstenson (1603-1651) am 17. September ein Lager zwischen Dröbel und Grimschleben. Was nun folgte, war ein wochenlanges Beobachten, Belagern und zeitweiliges Beschießen der beiden Lager. Zu einer regelrechten Schlacht kam es nicht. In der Stadt war die Situation prekär. Da jede Zufuhr von Lebensmitteln durch die Schweden unterbunden wurde, stiegen die Preise für Lebensmittel auf das acht- bis zehnfache ihres früheren Wertes. Der einzige noch brauchbare Brunnen war von Soldaten besetzt, die die Wasserentnahme nur gegen Bezahlung zuließen.

Das mehr als 1000 ha große Lager des schwedischen Feldmarschalls Lennart Thorstenson (1603-1651) aus dem Jahr 1644 wurde 2006/2007 in nur knapp sieben Monaten vom Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege in Teilen freigelegt.

Kupferstich aus J. Beckmann, Historie des Fürstentums Anhalt, Zerbst 1710.
das Blatt stammt ursprünglich wohl aus dem „Theatrum Europaeum“, Bd. 4.1643.

Material/Technik

Kupferstich

Maße

20,5 x 34,5 cm

Museum Schloss Bernburg

Objekt aus: Museum Schloss Bernburg

Die Wurzeln des 1893 gegründeten Museums in Bernburg liegen schon mehr als 130 Jahre zurück. Bereits 1877 gründete sich der "Verein für die...

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