Als begehrtes Luxusgut und nur der elitären Gesellschaftsschicht Ägyptens vorbehalten, diente diese Art von Gefäßen zur Aufbewahrung von Kosmetika, aromatisierten Salben und Ölen. Für die Reinigung und den kosmetischen Wohlgeruch waren sie für den täglichen Gebrauch bestimmt, wurden jedoch auch als Grabbeigaben gefunden. So wurde z.B. im Grab des Kha und seiner Frau Merit aus Deir el-Medina ein reich verzierter Holzkasten entdeckt, in dem sich verschiedene Parfum-, Öl- und Salbgefäße befanden. Unter ihnen gab es ein kleines Behältnis aus Alabaster auf einem Standfuß, das mit einem Deckel versehen war. Einen sehr ähnlichen Aufbau zeigt das hier abgebildetes Gefäß, das ursprünglich ebenfalls auf einem separat gearbeiteten Standfuß platziert war, worauf der kleine Absatz am Boden hinweist. Für die Herstellung von Kosmetikgefäßen wurde häufig kostbarer Stein wie Alabaster verwendet, der den Inhalt länger konservierte. Bei dem Gefäß aus Kalkstein kann es sich nur um eine Studie handeln, da die Oberfläche weder poliert noch mit einem Überzug versehen wurde. Als Salbgefäß wäre es in diesem Fertigungszustand ungeeignet, da der Inhalt in den Kalkstein diffundiert wäre.
Nach: Breuer, S., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 258 (Kat.-Nr. 39).
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