Die beiden Enden des schlauchförmigen, hohlen Rings sind durch kleine Plättchen verschlossen, wobei auf einer Seite ein kleines Loch sichtbar ist, das während des Lötprozesses das Entweichen der Luft ermöglichte. Unklar ist bis heute, ob es sich bei Ringen dieser Art aus dem Neuen Reich um Ohr- oder Haarringe handelt, denn zahlreiche Exemplare stammen aus dem Kunsthandel und entbehren eines Fundkontextes, der hierüber Auskunft geben könnte. Das beschriebene Design war insbesondere in Gestalt von Ohrringen in der frühen 18. Dynastie beliebt und wurde von Männern, Frauen und Kindern getragen. Ebenfalls belegt sind das Flechten von Haaren zu Zöpfen und die Befestigung von Strähnen mittels Ringen verschiedener Materialien und Größen. Allen gleich sind eine glatte Oberfläche und ein Spalt zum Einfügen der Haare. Beliebt waren vor allem solche aus rotem Jaspis und Karneol. Da es sich bei dem Goldring um ein hohles und zugleich leicht federndes Exemplar handelt, ist in diesem Fall eine Verwendung als Ohrring wahrscheinlicher.
(J. Helmbold-Doyé)
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