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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 11746]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=762504&resolution=superImageResolution#5168494 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
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Mumienmaske des Mysthas

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Beschreibung

Die trotz ihrer Beschädigungen eindrucksvolle Mumienmaske gehört zu einer Gruppe, anhand derer sich der römische Einfluss auf ursprünglich rein ägyptische Darstellungen nachweisen lässt. Zudem sind große Partien der Reliefdekoration in einem deutlich größeren Umfang vergoldet als bei zahlreichen anderen Exemplaren. Hier sind neben den Gesichts- und Halspartien auch die breiten Perückensträhnen sowie der entsprechende Zwischenraum und zudem der Kopf bis zum Scheitel eingeschlossen. Hinzu kommen auf dem Haupt Einlagen aus farbigem Glas für einen ehemals dunkelblauen Skarabäus sowie eine Sonnenscheibe und eine hockende Gottheit im Brustbereich. Die Augen waren ebenfalls eingelegt – deren Material ist jedoch nicht mehr zu ermitteln
Während alle Kolumnen ohne Inschriften blieben, finden sich hier in Kopfhöhe zwei ausgefüllte Kolumnen mit einer prinzipiell linksläufigen Hieroglyphenaufschrift: „Gegeben werde Leben, Wohlergehen (und) Dauer (in) Ewigkeit.“
Die Inschrift ist, für diese späte Zeit nicht unüblich, verderbt, alle Zeichen weichen von der Standardform ab. Texte auf sehr späten Objekten wie dieser Maske erfüllten inzwischen eher den Zweck eines dekorativen Bildelementes als den eines tatsächlichen Textes mit Inhalt. Nichtsdestotrotz ist die Inschrift lesbar.
Direkt über der Stirn befindet sich eine weitere, allerdings griechische Inschrift. Diese ist in der Mitte unterhalb der nicht mehr vorhandenen Sonnenscheibe unterbrochen. Wir erfahren hier den Namen und den Beruf des Inhabers dieser Mumienmaske. Es handelt sich um einen Mysthas, Sohn des Alexandros, der dem Beruf des Vergolders nachging. Während die Nennung des Inhabers einer Mumienmaske durchaus nicht ungewöhnlich ist, so ist die Erwähnung des Berufs auf einer solchen Maske sehr selten. Hinzu kommt, dass die Berufsbezeichnung „Vergolder“ in den bisher bekannten griechischen Texten Ägyptens nicht erscheint. Diese Angabe lässt auf Spezialisten schließen, die die Ausstattung von Tempeln oder Gräber vergoldet haben, und so u. a. auch mit der Vergoldung von Mumienmasken betraut waren. Somit handelt es sich um eine überdurchschnittlich reich geschmückte Mumienmaske eines Mannes namens Mysthas, dessen Beruf Vergolder war – eine bislang einzigartige Benennung. Er ist wohlgenährt mit einem pausbäckigen Gesicht, einem Doppelkinn und dem modischen Lächeln dieser Zeit dargestellt.
(Marius Gerhardt – Jana Helmbold-Doyé – Jan Moje)

Material/Technik

Textil; grundiert, bemalt, vergoldet; Glas (Einlagen), dunkelblau, -grün

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 55 x 30 x 25 cm; Höhe x Breite: 51 x 30 cm (lt. Inv.); Gewicht: 2,84 kg

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

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