Bei dem rautenförmigen Objekt handelt es sich um eine Handfessel. So musste der Gefangene seine Hände durch die große, mittlere Öffnung führen, während die kleinen Löcher wohl zum Verschnüren von Fessel und Händen dienten. Eine Verwendung lässt sich anhand der hölzernen Statuette eines gefesselten Nubiers (ÄM 1878) erkennen, dessen Handgelenke vor der Brust in einem vergleichbaren Gegenstand stecken. Auf beiden Seiten findet sich jeweils eine kurze Inschrift in Hieroglyphen. Diese nennt einen Mann namens Nebamun, der als Soldat im Regiment eines namentlich nicht genannten Pharaos diente. Sehr wahrscheinlich ist, dass diese Fessel als Beigabe im Grab seines Besitzers seine letzte Verwendung gefunden hat.
(J. Helmbold-Doyé)
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