museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 12500]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=606569&resolution=superImageResolution#254662 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Berliner Grüner Kopf

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Dieser Kopf eines kahlköpfigen Mannes ist wegen der Farbe seines Materials allgemein als „Grüner Kopf“ bekannt. Er zählt zu den Meisterwerken, die sich in der Berliner Sammlung befinden. Kennzeichnend sind im Gesicht die feinen Modellierungen neben den scharfen Akzenten, welche kaum noch das Material Stein erkennen lassen, sondern vielmehr eine vom Leben gekennzeichnete Person zeigen – auch wenn die Alterszüge eher idealisierend als realistisch zu interpretieren sind. So seien die Steilfalten an der Nasenwurzel angeführt sowie die Krähenfüße, die durch drei Ritzlinien seitlich der Augen angegeben sind. Unter den Augen zeigen sich stark modellierte Tränensäcke. Von der breiten Nase ausgehend sind scharf umrissene Nasolabialfalten zu erkennen, die in einem Bogen zu den Mundwinkeln führen. Am unteren Halsansatz ist auf der linken Seite der Rest einer Kette erkennbar, die wie eine glatte Kordel erscheint. Auf der Rückseite findet sich ein stumpf endender, unbeschrifteter Rückenpfeiler.
Die Datierung des Kopfes wird kontrovers diskutiert und umfasst zum größten Teil das 7. bis 1. Jh. v. Chr. In diesem Zusammenhang wurde oft hinterfragt, inwieweit die Fertigung des Kopfes von griechischen oder römischen Portraits beeinflusst ist. Der Kopf steht zweifelsfrei in ägyptischer Tradition und spiegelt nicht etwa das Formempfinden des westlichen Mittelmeerraums wieder. Auch wenn an dieser Stelle nicht das Für und Wieder der unterschiedlichen Standpunkte erläutert werden kann, so sei einer Einordnung in die späte Ptolemäerzeit der Vorzug gegeben.
Entscheidend ist hier die faszinierende Wirkung des Kopfes – die Wiedergabe des Erscheinungsbildes sowie der Persönlichkeit des Mannes. Aufgrund der Kahlköpfigkeit kann darauf geschlossen werden, dass es sich um einen Priester handelt.
Der Kopf ist bereits durch mehrere Hände gegangen, bevor er, vorfinanziert durch James Simon, 1894 in den Besitz der Berliner Sammlung überging. So lassen sich noch die Sammlungen des ägyptischen Prinzen Ibrahim neben der des englischen Sammlers und Malers Henry Wallis bestimmen. Erwähnenswert ist auch der bereits 1886 verzeichneten Gipsabguss im Berliner Bestand. Dieser wurde in Ermangelung des Originals acht Jahre früher angekauft.
(Jana Helmbold-Doyé)

Angaben zur Herkunft:
Späte Ptolemäerzeit
Ptolemäische Zeit
Abweichende Datierung: Dareios I.
Abweichende Datierung: Ptolemäische Zeit
Provenienz unbekannt (Ägypten)

Material/Technik

Grauwacke (Siltstein) (Material / Stein)

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 23 x 14 x 20 cm; Gewicht: 6,75 kg

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.