Zur Aufbewahrung der sogenannten Uschebtis, die dem Verstorbenen ins Grab beigegeben wurden und als seine Stellvertreter die jenseitigen Dienste übernehmen sollten, kamen häufig Holzkästen zum Einsatz. Der bemalte, hölzerne Uschebtikasten des Pa-ni-renenutet, in dem sich ursprünglich noch einige Uschebtis befanden, hat einen rechteckigen Grundriss. Die Wände sind leicht geböscht. Vier hohe Trennwände sind über die beiden Schmalwände und über den Kasten hinzugefügt, um ihn in drei gleich breite Abschnitte aufzuteilen. Drei gewölbte Deckel mit jeweils einem runden Knopf sind zwischen den vier Trennwänden zu sehen. Drei weitere, runde Knöpfe sind an einer Längswand angebracht. Sie dienen zur Verschnürung und Versiegelung der Deckel. Die Form des Uschebtikastens entspricht drei nebeneinander stehenden, unterägyptischen Kapellen, in denen die Götterfiguren aufbewahrt sind.
Dargestellt ist auf einer Längsseite der vor einem Opfertisch kniende Verstorbene, der den thronenden Osiris in Begleitung der Nephthys anbetet. Auf der anderen Längsseite sieht man den knienden, anbetenden Pa-en-renenutet vor Re-Harachte und Isis. Zwischen den Händen des Anbetenden in den beiden Szenen hängt jeweils eine Efeu-Ranke herunter, deren grüne Farbe der Hautfarbe der vier dargestellten Gottheiten gleicht und die Verjüngung bzw. Wiederauferstehung symbolisiert. Auf den Schmalwänden sind jeweils zwei mumienförmige Horussöhne unterhalb einer Darstellung eines auf einem Schrein liegenden Schakals abgebildet.
Laut der Beischriften war Pa-ni-renenutet (wörtlich „Der zur Schlangengöttin Renenutet Gehörige“) ein Aufseher der Träger im Amun-Tempel. Die Erwähnung von Theben-West in einer Inschrift deutet jedoch darauf hin, dass er möglicherweise nicht in dem großen Karnak-Tempel in Theben tätig war, sondern in einem der kleineren Amun-Heiligtümer am Westufer.
(I. Liao)
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