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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 21190]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=607141&resolution=superImageResolution#1917971 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
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Stabende mit dem Kopf eines Falken

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Beschreibung

Der falkenköpfige Sonnengott Harachte stammt ursprünglich aus Heliopolis und galt als der Schöpfer und Erhalter der Welt. Er ist seit der 5. Dynastie in ganz Ägypten nachweisbar und gehört zu den so genannten Urgöttern. Die Kombination der Sonnenscheibe (Re) mit dem Falken (Harachte) zu Re-Harachte ist erstmalig in der 18. Dynastie belegt. In dieser Form bildet er den ersten Bestandteil des Namens von Aton und ist dessen Begleiter. Er erscheint falken- oder widderköpfig oder auch in menschlicher Gestalt. Sein Symbol ist die Sonnenscheibe, was sich auch in der hieroglyphischen Schreibung des Namens zeigt. Als Echnaton den neuen Aton-Kult einführte, wurden alle weiteren Götter, die einen Sonnenaspekt aufwiesen, grundsätzlich in die neue Ausrichtung der Religion mit aufgenommen. So hatte der Gott Re-Harachte eine besondere Beziehung zu Aton, die er auch bis in das 8. Regierungsjahr Echnatons behielt. Erst später verlieren sich auch diese Erwähnungen.
Das Fragment des Falkengottes aus Calcit-Alabaster ist am unteren Ende sowie auf der rechten Seite abgebrochen. Die linke Seite ist erhalten geblieben und der Kopf mit seinem kurzen Schnabel nahezu unversehrt. Als göttliches Attribut trägt er die lange dreiteilige Perücke, die keinerlei Strukturen aufweist. Reste von Malerei waren nicht vorhanden und dürften bei Calcit-Alabaster auch nicht zu erwarten sein. Calcit-Alabaster-Objekte aus dem Grab Tutanchamuns weisen ebenfalls nur geringe Bemalungen bzw. Teilvergoldungen auf. Das Fragment trägt keine Sonnenscheibe, und auch Zapfenlöcher, die einer möglichen Befestigung dienen könnten, sind nicht vorhanden.
Im Tagebuch bemerkt Borchardt zu diesem Stück lediglich: „Falkenkopf aus Alabastron“ und erweitert diese Angabe in seiner Publikation mit „vom Stil einer Räucherpfanne (?)“. Es könnte sich aber auch um das Stabfragment einer so genannten Stabträgerfigur handeln. Stabträgerfiguren repräsentieren entweder den König oder hohe Beamte und Priester. Der Stab mit dem Götterkopf lehnte meist an deren linker Schulter. Rundplastische Trägerfiguren finden sich erstmals in der Königsplastik unter Amenophis III. Ihre genaue Funktion ist unklar, doch dürfte der Götterstab ein machtgeladenes Symbol gewesen sein.
Aus: Rattmann, A., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 352 (Kat.-Nr. 131).

Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
P 47.02-03 (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / P 47 / P 47.01-03 (Anwesen))
Großer Hof

Schenkung James Simon, 1920

Material/Technik

Kalzit-Alabaster (Travertin) (Material / Stein)

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 9,4 x 4,1 x 4,9 cm; Gewicht: 235 g

Literatur

  • F. Seyfried (Hrsg.) (2012): Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete. Berlin, S. 352 (Kat.-Nr. 131)
Hergestellt Hergestellt
-1351
Gefunden Gefunden
1911
Ludwig Borchardt
Großer Hof, P 47.02-03 (Amarna)
-1352 1916
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

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