Spätestens seit dem Beginn der historischen Zeit (um 3000 v. Chr.) gehören Statuen zum festen Bestandteil der Grabausstattung, denn für eine weitere Existenz im Jenseits bedurfte es nach den Vorstellungen der Ägypter der Erhaltung des Körpers oder seines Abbildes. Die Standfigur war im Alten Reich eine der klassischen Formen der Grabstatue. Durch ihre aufrechte Haltung, dem Ausschreiten des linken Beines und den geballten Fäusten verkörpert sie den aktiven Menschen. Der vom Rückenpfeiler unterstütze axiale Aufbau betont die frontale Ausrichtung der Figur. Das von einer die Ohren bedeckenden Löckchenperücke umrahmte Gesicht ist, wie auch der Körperbau, als Idealbild geschaffen worden, also ohne individuelle Züge. Beeindruckend ist aber dennoch die hervorragende Modellierung des menschlichen Körpers, die ohne eine übermäßige Betonung von Körperpartien und Details von einer souveränen Kenntnis der Anatomie des Menschen zeugt.
Der Dargestellte ist mit einem kurzen Schurz bekleidet.
Die verwendung von Anorthositgneis für nichtkönigliche Statuen ist ungewöhnlich.
(K. Finneiser)
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