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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 21239]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=605578&resolution=superImageResolution#644134 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
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Gipsmodellkopf einer Frau

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Beschreibung

Die Zahl der erhaltenen Gipsmodelle von Privatpersonen aus der Depotkammer in Haus P 47.2 ist bemerkenswert. Sie sind in den meisten Fällen lebensgroß und repräsentieren Männer und Frauen. Viele von ihnen tragen persönliche und sehr individuelle Züge. Es gibt aber auch Beispiele, die an den typischen Darstellungskanon von Statuen der Amarnazeit anknüpfen. Bei diesem Objekt handelt es sich wahrscheinlich um die Studie einer Frau. Der Gipsabguss zeigt ihr Gesicht und den Hals. Sie trägt eine Löckchenperücke, die sich oberhalb der Stirn und auf der linken Seite erhalten hat, sowie knopfartige Ohrringe. Diese „pilzförmigen Stöpsel“ zählen zu den bekanntesten Formen des Ohrschmucks im Neuen Reich. Das jugendliche Gesicht erinnert an eine Statue, denn es lassen sich kaum spezifische Altersmerkmale feststellen und das Haar ist bereits wie bei einer Skulptur angedeutet. Die leicht schräg gestellten mandelförmigen Augen sowie die Bearbeitung des Gesichtes sprechen für eine stilisierte und idealisierte Darstellung. Damit gehört dieser Gipsabguss zu den wenigen Beispielen privater Modellköpfe, die ähnlich wie die königlichen Bildnisse nach einem vorgegebenen Schema angefertigt wurden. Eventuell diente bei diesem Beispiel bereits eine Statue als Vorlage für den Bildhauer. Ungeklärt bleibt weiterhin die Frage, zu welchem Zweck die privaten Gipsmodelle gefertigt sind. Die Forschungsmeinung, dass sie als Vorlage für lebensgroße Privatplastik dienten, würde nur im Grabkontext greifen. Vielleicht fungierten diese Modelle als Vorlage für Grabstatuen, die unmittelbar aus dem Felsen gehauen wurden. Da nicht alle Privatgräber in Amarna fertiggestellt worden sind und viele der Grabstatuen nur in Ansätzen begonnen wurden, dürfte hier der wahrscheinliche Verwendungskontext liegen.
Aus: Jung, M., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 314 (Kat.-Nr. 97).

Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
P 47.02 (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / P 47 / P 47.01-03 (Anwesen))
Raum 19

Schenkung James Simon, 1920

Material/Technik

Stuck (Material)

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 24,4 x 17,5 x 10,5 cm; Gewicht: ca. 1,8 kg

Literatur

  • F. Seyfried (Hrsg.) (2012): Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete. Berlin, S. 314 (Kat.-Nr. 97)
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

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