museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Antikensammlung [1976.11]
https://id.smb.museum/digital-asset/5245070 (Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Porträt der Arsinoe II.

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Der Kopf ist schmal proportioniert. Die Brauen betonen ebenso wie die auffallend schmalen Augen die Waagerechte. Der Nasenkontur ist fast gerade, ohne Einziehung an der Nasenwurzel, aber insgesamt leicht konkav, der Nasenrücken flächig. Der Mund hat ein ausgeprägtes, durch eine Bohrung betontes Philtrum, die Mitte der Oberlippe hängt nach unten, ebenso die äußeren Partien der Oberlippe, die Linie der Mundspalte zieht sich über den eigentlich Mundkontur hinaus nach außen und oben. Der lange Hals hat leichte Venusringe.
Die genannten Formen der Nase und des Mundes sind von Helmut Kyrieleis (1975, 82) als entscheidende Kennzeichen der Porträts der Arsinoe II. beschrieben worden, deren identifizierte Porträts sich im Übrigen in der Proportionierung, den Augenformen und der plastischen Ausführung erheblich voneinander und vom Kopf in Berlin unterscheiden (Kyrieleis 1975, 78–94 Taf. 72–81; Krug 1983, passim). Auf die Ähnlichkeit mit den Porträts dieser Königin wurde schon in der ersten Erwähnung des Berliner Porträts hingewiesen. Zwar birgt die Argumentation mit diesen Merkmalen Unsicherheiten. Arsinoe II. wurde zur paradigmatischen Königin und für sie typische ikonographische Schemata fanden auch in den Darstellungen späterer Königinnen Verwendung (Kyrieleis 1975, 78. 86). Dies könnte auch für physiognomische Einzelheiten gelten. Darüber hinaus konnten diese auch zu Modeformeln werden: Die Mundform kehrt z. B. bei der Sirene aus dem Serapeion von Memphis (Lauer – Picard 1955, Taf. 2) wieder. Da das Berliner Porträt aber die charakteristische Form von Nase und Mund hat und auch der Stil des Kopfes ins frühere 3. Jh. v. Chr. weist, ist wahrscheinlich Arsinoe II. selbst dargestellt. Die Bedeutung der Wulstbinde im Haar ist unklar, denn das Herrscherdiadem ist ein flaches Band.
Das Porträt stellt sehr wahrscheinlich Arsinoe II. (reg. in Ägypten 278–270 v. Chr.) dar. Der Kult der Königin wurde nach ihrem Tod eingerichtet und war von langer Dauer. Zu einer Datierung in die Lebenszeit der Arsinoe oder das folgende Drittel des Jahrhunderts passt die ausgesprochene Betonung der Waagerechten in der Augenzone, die an die strengen, geometrisch konstruierten Formen vieler Werke des früheren 3. Jhs. v. Chr. erinnert.

M. Bergmann, Porträt der Arsinoe II. (1976.11), in: Bestands-Kat. 1, 58 f. Kat. 40

Material/Technik

Marmor, weiß großkristallin

Maße

Höhe: 30 cm; Höhe x Breite x Tiefe: 40,5 x 14,5 x 18 cm

Antikensammlung

Objekt aus: Antikensammlung

Die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin gehört zu den bedeutendsten Sammlungen für antike griechische und römische Kunst in der Welt....

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.