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Städtische Museen Tangermünde Historische Bekleidung [V 1998 D (alt: VIe 130)]
zweiteiliges Festkleid (Anita Gerlach, Thyrow CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Anita Gerlach, Thyrow (CC BY-NC-SA)
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Zweiteiliges Festkleid

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Beschreibung

Bei diesem Kleid aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert handelt es sich um ein zweiteiliges Festkleid (Turnürenkleid*). Das Obermaterial ist Seide changeant (Bahnbreite 50 cm) in Jaquardbindung: der Grund ist ein Kettrips, das braune Blumenmuster ein Schussatlas, das goldfarbene Blumenmuster ein Kettatlas.
Die Einsätze in Oberteil und Rock stammen von einem anderen Kleid und wurden nur eingeheftet. Sie bestehen aus einem braunen Kettatlas aus Halbseide (Schuss Baumwolle).
Die reichhaltigen Ornamente über dem Rocksaum wurden aus Pailletten, Spitzen und Litzen aus Metallfäden gefertigt. Am Kragen und an den halblangen, engen Ärmeln wurden Tüllspitzen angebracht.
Das Oberteil ist mit Metallstäben versteift und mit Baumwolle und Leinen gefüttert. Das Futter im Rock besteht aus Baumwoll-Gaze.
Das Oberteil endet vorne in einer Schneppe und hinten in einem abstehenden Schößchen, dem sogen. Postillon, unter dem der darunter stark gebauschte Rock und das Gesäßpolster Platz fanden (Cul de Paris).
Der Verschluss erfolgt hinten mit Haken und Ösen unter einem Übertritt. In der rechten Seitennaht befindet sich eine Tasche.
Dieses Kleid wurde während seiner Nutzung mehrfach umgearbeitet.
Es wurde im 2001 gereinigt und restauriert und befindet sich seitdem in der Ausstellung des stadtgeschichtlichen Museums.

*Turnüre: Seit dem Spätbarock immer einmal wiederkehrendes Reifengestell oder Polster für das Gesäß. Mit der Mode wechselte auch die Bezeichnung. Es handelte sich um ein Gestell aus Fischbein- oder Stahlstäben, die mit Bändern oder Stoff verbunden waren, halbkreisförmig und lang, oder kleinere Polster. Sie wurden über das Gesäß gelegt und um die Taille herum festgebunden, darüber wurde der Rockstoff gebauscht. Die in der Kürassmode langen Schöße des Oberteils mussten dafür Platz bieten, sie wurden mit tiefen Falten versehen. 1869 bis 1875 (Kürassmode) und 1882 bis 1888 (hier auch Cul de Paris genannt) in Mode.

Material/Technik

Seide

Maße

Rückenlänge: 149 cm

Städtische Museen Tangermünde

Objekt aus: Städtische Museen Tangermünde

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