museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Historisches Museum der Pfalz - Speyer Gemäldesammlung Neuzeit (Sammlungsausstellung) [HM_1984_0027]
Waldlandschaft mit Ruinen und figürlicher Staffage (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Peter Haag-Kirchner, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
2 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Waldlandschaft mit Ruinen und figürlicher Staffage

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Waldreiche Landschaft von A. Mirou (signiert und datiert 1601) mit Ausblick in eine ferne Hügellandschaft. Der Maler nutzt Licht- und Luftperspektive um die Illusion einer Tiefenräumlichkeit herzustellen. Zugleich unterstützt er die räumliche Wirkung durch die Staffelung verschiedener Bildebenen. Ausgehend von der Darstellung eines Paares unter einem hohem Baum im Vordergrund (am rechten Bildrand) über eine Ruine mit antikem Torbogen im Mittelgrund (auf der linken Seite) vor einigen Häusern mit Bäumen kommt er zur Schilderung der Ferne mit Burgruine und bewaldeten Berghängen. Während im Vordergrund kräftige Rot- Braun- und Grüntöne sowie klare Konturen dominieren, folgt auf der mittleren Bildebe eine lichte Grünfarbigkeit, die in ein nüancenreiches Blau im Hintergrund übergeht. Gleichzeitig werden die Konturen der Dinge zunehmend unschärfer. Wie bei vielen seiner Werke erschuß Mirou auch hier ein Lehrstück für die malerische Illusionierung des Raumes, dessen technische Finesse er sich in Antwerpen angeignet hatte. Die Ausstattung der Landschaft durch erzählerische Elemente ist ihm wichtig: Der Schafhirt mit dem Dudelsack, der Wanderer im Mittelgrund und die Schlüsselszene im Vordergrund spielen eine entscheidende Rolle für die Deutung des Gemäldes. Häufig geht es dem Künstler um die Einbindung von Szenen aus der antiken Mythologie, die das zeitgenössischen Publikum von ihm erwartet und mit Vergnügen enträtselt. Auf diesem Bild könnte Hermes mit dem Caduceus, seinem Heroldstab, eine Rolle spielen. Er mag der Dame eine Botschaft überbringen und ihr dabei einen Krug überreichen.

Der Vater von Anton Mirou, der Apotheker Henricus Mirou, zog als Verfolgter calvinistischen Glaubens mit seiner Familie 1586 nach Frankenthal. Als Lehrmeister des Künstlers werden Gillis van Coninxloo und Hendrick Gijsmans (auch: Ghysmans) vermutet. Beide sind bedeutende Vertreter der Frankenthaler Malerschule, zu der auch Pieter Schoubroeck und Hendrick van der Borcht gehörten.

Von Anton Mirou ist urkundlich dokumentiert, dass er seine seine Frau Susanne 1602 in Frankenthal heirateten. Er wurde letztmals 1627 urkundlich erwähnt. Als Vorbilder Mirous gelten neben dem Frankenthaler Pieter Schoubroeck auch Jan Brueghel und Theodor de Bry.

Material/Technik

Öl auf Kupfer

Maße

LxB: 15,5 x 20 cm

Gemalt Gemalt
1601
Anton Mirou
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1601
1600 1603
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.