museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Grafiksammlung [Ca 9821]
Tod des hofnungsvollen Prinzen Wilhelm v. Brandenburg (Gleimhaus Halberstadt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gleimhaus Halberstadt (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Brandenburgische Kriegs-Scenen: Tod des hofnungsvollen Prinzen Wilhelm v. Brandenburg

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das 18. Jahrhundert und gerade auch das Regnum Friedrichs II. war eine Epoche der Kriege. Das Kriegshandwerk prägte das Leben auch der Zivilbevölkerung, zumal in den Garnisonstädten, wie etwa auch Halberstadt eine war. Gleim kam mit der Sphäre des Militärs durch seinen Intimus Ewald Christian von Kleist in enge Berührung. Im Jahr 1744 wurde er Privatsekretär des Prinzen Wilhelm von Brandenburg, Markgrafen von Brandenburg-Schwedt (1715-1744) und machte in dessen Gefolge im August 1744 auf eigenen dringenden Wunsch und auf die Vermittlung des literarisch tätigen Generalmajors Christoph Ludwig von Stille die Eröffnungskampagne des Zweiten Schlesischen Krieges mit. Im Belagerungsheer vor Prag traf Gleim seinen Freund Kleist, lebte seiner Freundschaft und den Musen, doch wurde darin jäh gestört durch das Schicksal seines Herrn, wie Wilhelm Körte auf der Grundlage von Aufzeichnungen Gleims selbst berichtet: "Der Geheimschreiber war durch die Gnade des Prinzen und durch die Liebe des Freundes im höchsten Grade glücklich; der Prinz aber kam eines Tages in sein Zelt und befahl ihm, mitzugehen. Sie waren im Gefolge des Königs, als dieser aus dem Lager ging, den Feind zu beobachten. "Man war der Festung so nahe, daß man auf den Wällen die Kanonen zählen konnte. Der König stand, in der Gegend des Invalidenhauses, nicht in den Tranchéen, wie die Geschichte bisher gesagt hat, nach der Festung sehend, ein Fernglas in der Hand; eine sechspfündige Kanonenkugel strich vor dem nahe hinter dem Könige stehenden Prinzen vorbei, berührte die linke Schläfe desselben, und der Prinz war todt.
Welch ein Jammer! alles Glück war hin! Die Prinzen Wilhelm und Heinrich, Brüder des Königs, kamen in’s Zelt des Schreibers, ihn zu trösten; umsonst! er weinte bitterlich, holte den Leichnam seines guten Herrn und die Kugel ins Lager und weinte; saß auf der Kaisermühle, beim Sarge des Prinzen, wo er fast von einer Bombe zerschmettert worden wäre, und weinte; begleitete den todten Prinzen nach Berlin, hörte nicht auf zu weinen." (zit. nach Körte 1811, S. 30)
Daniel Chodowiecki wählte Jahrzehnte später in der Serie "12 Blätter Brandenburgische Kriegs-Scenen" eben diese schicksalshafte Begebenheit aus, bei der Gleim, seiner eigenen Schilderung nach, in Person zugegen war. Auf Chodowieckis Darstellung ist er freilich nicht auszumachen.

Material/Technik

Radierung

Maße

9,5 x 5,2 cm

Literatur

  • Lacher, Reimar F. (2017): "Friedrich, unser Held" - Gleim und sein König. Göttingen, S. 85
Karte
GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Objekt aus: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.