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Stiftung Stadtmuseum Berlin Glassammlung [II 95/334 A]
Humpen aus hellblauem Glas mit moniertem vergoldetem Messingdecke (Stiftung Stadtmuseum Berlin CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Stiftung Stadtmuseum Berlin / Oliver Ziebe (CC BY-NC-ND)
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Walzenkrug aus milchblauem Glas

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Beschreibung

Leicht konischer Humpen mit angeschmolzenem Henkel aus cyanblauem Opakglas, vergoldete Messingmontierung mit Kugelknauf. Auf der Wandung in vergoldetem Tiefschnitt zwischen zwei Zierborten eine bekrönte Rollwerkkartusche mit zwei Medaillons, gerahmt von ornamentalen Ranken, daneben, jeweils zum Henkel hin, große stilisierte Sterne aus Blattwerk. Im linken Medaillon ein geviertes Adelswappen, in Feld II und III jeweils ein Adler, in Feld I ein Narr mit Schellenkranz, und in IV ein Löwe. Das rechte Medaillon trägt das Spiegelmonogramm "CMvH".
Das Wappen könnte sich auf ein Mitglied der uckermärkischen Linie derer von Holtzendorff beziehen. Robert Schmidt bezeichnet den Farbton eines Deckelpokals mit Schnitt- und Schliffdekor aus der Zechliner Glashütte, um 1750, als "milchblau" (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 16, S. 60). Im Gegenlicht scheint die Masse orangerot durch. Neben diesem Walzenkrug befindet sich noch ein vergoldetes Koppchen mit Unterschale aus diesem Glastyp im Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin (Inv. Nr. VI 16870 a,b). Ein formal ähnlicher Krug, ebenfalls mit vergoldetem Schnittdekor und Montierung befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum (Inv. Nr. 36/204). Er trägt das Wappen derer von Harras und wird nach Sachsen oder Nordböhmen verortet, könnte aber ebenfalls aus Zechliner Produktion stammen. Sein Katalogeintrag benennt einen vergoldeten Deckelpokal im Victoria & Albert Museum als Vergleichsstück, der aus Potsdam stammen soll (Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. 1, 1982, Kat. 419). Das Kestner-Museum in Hannover besitzt einen konischen Becher aus hellblauem Opakglas mit dem mattgeschnittenen Spiegelmonogramm eines Familienmitglieds von Ilten ohne Vergoldung sowie der Jahreszahl 1732, der im Inventarbuch nach Sachsen verortet wird (Inv.-Nr. 1919,33), wohin auch die Familie von Holtzendorff Beziehungen hatte. Der Walzenkrug wurde 1995 im Kunsthandel erworben. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Hellblaues Opakglas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschnitten, messingmontiert

Maße

Höhe: 22,4 cm; Durchmesser: 10,9 cm

Stiftung Stadtmuseum Berlin

Objekt aus: Stiftung Stadtmuseum Berlin

Die Stiftung Stadtmuseum Berlin (Landesmuseum für Kultur und Geschichte Berlins) betreibt in Berlin mehrere landeskundliche und historische Museen....

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