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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Gottfried Renn Oberrheinsammlung HMP Speyer Luther, die Protestanten und die Pfalz (Sammlungsausstellung) Ludwig I. von Bayern [Renn_0557]
Porträtbüste Maximilian I. Joseph König von Bayern (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Peter Haag-Kirchner, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Porträtbüste: Max I. Joseph, König von Bayern (1756-1825)

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Beschreibung

Porträtbüste des Königs Max I. von Bayern auf Sockel. Dargestellt ist er als älterer Herr mit Wangenbart, Stirnglatze und ansonsten kurzem und welligem Haar (nach römischem Vorbild). Der Oberkörper ist unbekleidet dargestellt. Es handelt sich um eine Gipsabformung nach einem Original in Marmor von Johann Baptist Stiglmaier (1791-1844). Eine ähnliche Gipsbüste befindet sich unter der Inventarnummer WAF B 139 im Bestand der Münchner Pinakothek, weitere Gipsabformungen der Stiglmaierschen Büste sind in Regensburg, im Münchner Stadtmuseum, im Residenzmuseum und im Bayerischen Nationamuseum zu finden.
Der 1756 in Schwetzingen geborene Adlige aus dem Hause Pfalz-Saarbrücken erbte 1795 die Herzogwürde von Pfalz-Zweibrücken, zu einem Zeitpunkt, als das Herzogtum in der Folge der Französischen Revolution schon von Frankreich besetzt war. Auf Grund glücklicher Umstände errang er 1799 die Kurfürstenwürde von Bayern und Kurpfalz. Schließlich wurde er 1806, protegiert von Kaiser Napoleon, als Maximilian I. Joseph König von Bayern. Das neue Königreich verfügte gegenüber den beiden vormaligen Kurfürstentümern über ein wesentlich größeres und geschlossenes Staatsgebiet. Im Rheinbund war Maximilian I. Joseph Napoleons Verbündeter, wechselte aber 1813 an die Seite von Russland, Österreich, Preußen und England. 1816 einigte er sich mit Österreich in einem Gebietsaustauschabkommen u. a. auf die Übernahme linksrheinischer Gebiete. Seine Begeisterung hielt sich gleichwohl in Grenzen, da die Gebiete exterritorial waren. Dazwischen lagen das Königreich Württemberg, das Großherzogtum Baden und das Herzogtum Hessen-Nassau. Für die in Besitz genommenen Gebiete des bayerischen Rheinkreises ließ er die französische Gesetzgebung weitgehend in Kraft. Die Beibehaltung der sogenannten rheinischen Institutionen° sicherte ihm in der Pfalz große Sympathie. In den Hungerjahren 1816-1818 setzte er – anders als der bayerische Minister Maximilian von Montgelas, der nicht zuletzt wegen Zögerns in dieser Frage 1817 schließlich abgesetzt wurde – auf staatliche Interventionen, die zum Ziel hatten, den durch Missernten gestiegenen Getreidepreis auf ein für die mittellosen Schichten erträgliches Maß zu halten. Im Bereich der Kunst- und Kulturpolitik war der König wenig rege. Die Kunst überließ er seinem Sohn Kronprinz Ludwig, die Literatur seiner Gattin Karoline. Für die Pfalz und Speyer nicht ganz unwichtig war, dass er von 1818 bis 1822 Mittel für eine erste Instandsetzung des Doms aus dem Staatshaushalt bereitstellte. Die Instandsetzungsarbeiten beaufsichtigte der königliche Baudirektor Leo von Klenze.
Das Büste war bisher im HMP Ernst von Bandel zugeschrieben worden. Die 1826 von Ernst von Bandel ausgeführte und heute im Bayerischen Nationalmuseum verwahrte Marmorbüste des Königs weist allerdings gravierende Unterschiede zu der vorliegenden Gipsabformung auf, weshalb die bisherige Zuschreibung verworfen wird. Die Urheberschaft Stiglmaiers ist eindeutig.
Die Büste stammt vermutlich nicht, trotz der rückseitigen °Renn-Nummer°, aus dem Nachlass von Gottfried Renn, sondern kam wohl schon vor 1910 in die Sammlung des Museums. Die frapierende Ähnlichkeit mit den anderen bekannten Gipsabformungen nach Stiglmaier lassen vermuten, dass auch diese Abformung direkt aus der Stiglmaierschen Werkstatt kommt. [Ludger Tekampe]

Material/Technik

Gips

Maße

HxBxT 64x39x35 cm

Literatur

  • Lenelotte Möller, Walter Rummel und Armin Schlechter (Hrsg.) (2016): "auf ewige Zeiten zugehören". Die Entstehung der bayerischen Pfalz 1816 (=Veröffentlichung der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Bd. 117). Ubstadt-Weiher, Heidelberg, Neustadt a. d. W., Basel, S. 320f
  • Schmid, Peter; Unger, Klemens; (Hrsg) (2003): 1803. Wende in Europas Mitte. Vom feudalen zum bürgerlichen Zeitalter. Begleitband zur Ausstellung im Historischen Museum Regensburg. Regensburg, Katalognr. 251
  • Wilhelm Kreutz, Wilhelm Kühlmann, Hermann Wiegand (Hrsg.) (2013): Die Wittelsbacher und die Kurpfalz in der Neuzeit. Zwischen Reformation und Revolution. Regensburg
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Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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