Standortkarte, Deutschland,
Karte der Rohstoffe und Standorte der Deutschen Glasindustrie
Wichtigster Standortfaktor für die Glasindustrie war die Verfügbarkeit der Brenn- und Betriebsstoffe. Die Branchenkarte von 1925 zeigt die regionale Verteilung im Deutschen Reich deutlich auf: Ausschlaggebend für die Ansiedlung einer frühneuzeitlichen Glashütte war das Vorhandensein von Holz. Glashütten entstanden deshalb besonders in waldreichen Gegenden oder seit dem Aufkommen der Kohlefeuerung gegen Ende des 18. Jahrhunderts vermehrt in Gebieten mit Steinkohleförderung und seit den 1850er Jahren auch in Regionen mit Braunkohlegewinnung. Unter den Rohstoffen war Sand dem Umfang nach am bedeutendsten.
Zu erkennen ist eine Ballung der Standorte in einzelnen Territorien. Zu unterscheiden sind 1888 die schlesisch-brandenburgische Gruppe mit 4.653 Arbeitern, die sächsisch-thüringische (12.059 A.), die rheinisch-westfälische (9.910 A.) und die Saar-Baden-Gruppe mit 8.712 Beschäftigten.
Die Karte ist auch aussagekräftig über die Wanderbewegungen der Glasmacher und sonstigen Glasarbeiter und bedingte die Ausformung des immateriellen Kuturerbes der manuellen Glasfertigung (Schutzstatus in Deutschland seit 2015).
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