Im Zuge eines vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien geförderten Projekts zur Provienzrecherche untersuchte Mathias Deinert 2011–2015 die Sammlungsgeschichte des Potsdam Museums in den Jahren 1933–1945. In mehreren Sammlungen konnte der Provenienzforscher Erwerbungen nachweisen. So auch in der Abteilung Glas. Ein Potsdamer Pokal und ein Becher wurden 1941 bei der Versteigerung der Sammlung Angewandter Kunst des enteigneten jüdischen Kunsthändlers Wilhelm Dosquet (1859–1938) für das Städtische Museum angekauft. Sowohl der Pokal als auch der Becher mit einer Darstellung tanzender Bauern sind im Nachkriegsinventar mit dem Vermerk „Kunsthandel“ (ohne Eingangsjahr) verzeichnet. Zwischen 1948 und 1949 wurden beide Gläser gemeinsam mit einem weiteren und allen Goldmünzen aus dem Depot entwendet. [Uta Kaiser]
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