Objekttext in der Sonderausstellung "Glas und europäisches Kulturerbe": BUTZENSCHEIBE
E
chte Butzen waren im Mittelalter vor allem bei Bürgerhäusern und anderen Profanbauten vorherrschend. Die Glashütte Lamberts fertigt diese handwerklich nach der traditionellen Mundblasmethode. Jede Butze ist ein Unikat mit einer Lebhaftigkeit und Brillanz und unterscheidet sich von »unechten« geschleuderten oder gepressten Butzen.
Flüssige Glasmasse wird mit der Butzenpfeife aus dem Ofen entnommen. Die Glasmenge ist dabei maßgebend für die spätere Größe der Butze. Danach wird das Glas zu einer kleinen Kugel aufgeblasen. Deren Umfang ist das zweite wichtige Kriterium
für die Größe. Es unterliegt dem Können und der Erfahrung des Meisters, eine gleichmäßige und hochwertige Butze zu schaffen. Die kleine, noch heiße Kugel wird jetzt an ein Hefteisen geklebt und von der Glasmacherpfeife abgeschlagen – so entsteht der »Nabel«. Nach erneutem Einwärmen wird diese mit der Auftreibschere geöffnet. Durch eine spezielle Technik schlägt
der Butzenmacher den Rand um, so wird eine bessere Stabilität und Verarbeitbarkeit erreicht. In einer rotierenden Drehbewegung wird dann eine kleine, runde Butzenscheibe geformt. Nach Erreichen der endgültigen Größe wird sie abgeschlagen
und im Kühlofen langsam abgekühlt.
Lamberts stellt Butzen in den Größen von 6 - 13 cm Durchmesser her.
Produktionsstufen Butzen und fertige Butzenscheiben
Leihgabe Glashütte Lamberts, Waldsassen
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