museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/104]
Feuermelder aus dem Rathaus in Hagen (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Feuermelder aus dem Rathaus in Hagen

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Feuerwehr der Stadt Hagen unterhielt von 1903 bis 1982 eine eigene Feuermelde-Einrichtung. Zur Anlage gehörten über das gesamte Stadtgebiet verteilte Straßenfeuermelder mit einem eigenen Kabelnetz für die Feuertelegraphenlinien sowie die Feuertelegraphen-Zentrale. Das System wurde im Auftrag der Stadt Hagen ab 1903 durch die Firma Siemens & Halske AG aufgebaut. Seit 1851 fertigte das Unternehmen telegraphische Feuermelder-Systeme und zugehörige Anlagen. In den folgenden Jahrzehnten besorgte die Hagener Feuerwehr in Zusammenarbeit mit der Firma Siemens die Wartung, den Ausbau und den Unterhalt des Systems.
Die Meldungen der Feuermelder trafen anfänglich in der Polizeiwache im Hagener Rathaus ein. Über ein elektrisches Klingelsystem wurden die damals rund 120 Feuerwehrleute alarmiert. Beim Bau der Hauptfeuerwache 1912/13 an der Wilhelmsstraße, die heutige Feuer- und Rettungswache Mitte am Bergischen Ring, installierte Siemens & Halske eine neue Feuertelegraphen-Zentrale. 1913 waren über 40 km Erdkabel 44 öffentliche und 26 private Feuermelder an die Zentrale angeschlossen. Die einlaufenden Meldungen gelangten per Telegramm, später durch Klingelzeichen und Fernsprecher zu den einzelnen Revieren und Wachen.
Das von der Reichs- bzw. Bundespost ausgebaute Telefonnetz umfasste in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts einen Großteil der Haushalte im Stadtgebiet. Daher wurden Brände und Unglücksfälle immer häufiger von Privatanschlüssen an die Hauptfeuerwache gemeldet. Über die Feuermelder an den Straßen und in öffentlichen Gebäuden gingen immer weniger Meldungen ein. 1981 schrieb die Zeitschrift „Der Städtetag“ Folgendes: „Bereits 1903 hat Hagen eines der ersten öffentlichen Feuermeldesysteme eingeführt, jetzt scheint die Stadt auch Vorreiter bei der Abschaffung zu sein. Ursache ist der überhand nehmende Mißbrauch.“ 1982 veräußerte die Stadt Hagen die im Januar des Jahres außer Betrieb genommenen Feuermelder – die Mehrzahl war deutlich schlichter gestaltet als das hier vorgestellte Meldegerät – zum Stückpreis von fünf DM. Wegen der großen Nachfrage entschied letztlich das Losverfahren.
Das Gehäuse trägt im Oberteil das Hagener Eichbaumwappen. Der Feuermelder gehörte zur Feuertelegraphenlinie 1 und hatte seinen Standort am 1903 eingeweihten Hagener Rathaus. Er verfügte über einen Federantrieb mit Gewindeflansch 1“-Gasrohr sowie eine abschließbare Tür mit auswechselbarer Glasscheibe. Hinter der im Notfall einzuschlagenden Scheibe befindet sich ein massiver Handgriff zum Auslösen des Kontaktwerks. Der Feuermelder war außerdem mit Blitzableiter, Morsetaste und Einsteckklinke für den Einschaltstöpsel eines tragbaren Fernsprechapparates ausgestattet.
1981 wurde der Feuermelder aus dem Rathaus in einer Kammer auf dem Dachboden der früheren Hauptfeuerwache entdeckt. Der technische Zustand erwies sich als gut, er war sogar noch funktionstüchtig. Eine Überarbeitung entfernte die Reste der ursprünglichen Farbgebung, die durch eine Neulackierung angepasst werden konnte. 2016 wurde der Straßenfeuermelder vom Autor als Dauerleihgabe an das Stadtmuseum gegeben.

Ronald Petz

Quellen: Der Städtetag 34 (1981), S. 849; StadtA Hagen, Best. Hagen 1, Nr. 4149, 4168.

Material/Technik

Gusseisen & Bronze & Glas u. a. / lackiert

Maße

H 85 cm; B 25 cm; T 22 cm

Literatur

Karte
Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

Das Stadtmuseum Hagen ist seit November 2015 geschlossen. Die Wiedereröffnung wird im April 2021 anlässlich des 275-jährigen Stadtjubiläums erfolgen....

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.