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Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/93]
Tefifon mit Schallband (Koffer-Tefifon KC1/Ko U mit Schallbandkassette) (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Tefifon mit Schallband (Koffer-Tefifon KC1/Ko U mit Schallbandkassette)

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Beschreibung

Als der Unternehmer Dr. Karl Daniel (*1905, †1977) sein Tefifon 1950 auf der Düsseldorfer Funkausstellung vorstellte, war er sich gewiss, dass er damit der Schallplatte große Konkurrenz bereiten würde. Schließlich war die Spieldauer eines Bandes mit einer Stunde wesentlich länger als die einer Langspielplatte, die damals nur neun Minuten lief. Auch sollten über die Musikaufzeichnung hinaus weitere Angebote geschaffen werden. Gedacht war an Hörbücher für Erwachsene, die Aufzeichnung von Märchen für Kinder und Vorträge für bestimmte Berufsgruppen. Produziert wurden die Geräte im Werk der Tefi-Apparatebau Dr. Daniel KG in Porz bei Köln.
Bereits in den zwanziger Jahren hatte Daniel sein Tonaufzeichnungsgerät zum Patent angemeldet und danach weiterentwickelt. So war es auch in der Lage bis zu 24 Stunden Sprache aufzuzeichnen, womit es für militärische Zwecke interessant wurde. Auf der Rundfunkausstellung 1936 präsentierte Daniel sein Endlos-Schallband. Die Serienfertigung des Tefifons begann 1951. Es gelangte nicht in den Fachhandel, sondern wurde über Verkaufsstellen direkt vertrieben.
Vom Prinzip her ist das Tefifon eine Kombination aus Schallplatte und Tonband. In einer Kassette befindet sich ein endloses Kunststoffband. Ähnlich wie bei einer Schallplatte sind hierauf dicht nebeneinander liegende Rillen mit den Tonsignalen eingepresst. Diese wurden wie bei einem Plattenspieler von einer Nadel abgetastet. Selbst aufzeichnen konnte man keine Musik, sondern musste fertig bespielte Bänder kaufen. Die Technik wurde schließlich so weit entwickelt, dass die einzelnen Bänder vier Stunden Laufzeit hatten.
Durchsetzen konnte sich das Tefifon nicht. Die Konkurrenz der neu entwickelten 30 cm-Langspielplatte war zu groß. Überdies waren die bekannten Interpreten vertraglich an eine Schallplattenfirma gebunden. Dort bestand jedoch kein Interesse, die Musik auch für die konkurrierenden Schallbänder zur Verfügung zu stellen. So wurde die Produktion des Tefifons 1965 eingestellt.
Die wenig erfolgreiche Geschichte des Tefifons lässt sich auch an dem hier gezeigten Gerät ablesen. Es ist in einem nahezu neuwertigen Zustand, selbst die Garantiekarte und andere Unterlagen sind noch gut erhalten. Oft scheint es in der Vorhaller Familie, aus der es stammt, nicht zum Einsatz gekommen zu sein. Wohl deshalb, weil kein attraktives Bandmaterial zur Verfügung stand. Auch das eingebaute Radio war wenig nützlich, konnten damit doch nur MW-Sender gehört werden. Längst aber war UKW auf dem Vormarsch.

Dietmar Freiesleben

Material/Technik

Blech, & Kunststoff & u. a.

Maße

H 15 cm; B 34,5 cm; T 36,5 cm

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 218f
  • Jüttemann, Herbert (1995): Das Tefifon. Herten
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Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

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