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Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel Religion und Glaube [K 700]
K 700 Weinbergaltar (Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel (CC BY-NC-SA)
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Weinbergaltar (Lucas Cranach d. J.)

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Beschreibung

Dieser Flügelaltar bestand ursprünglich aus neun Einzelelementen: der Predella, einer Mitteltafel, zwei Seitenflügeln, einem Architekturaufbau und vier Bildaufsätzen. An der rechten Seite der Predella befindet sich eine mit einer kleinen Klappe verschlossene Öffnung, welche darauf hinweist, daß ursprünglich wohl weitere Flügel vorhanden waren (nur noch Scharniere erhalten).
Der linke Seitenflügel zeigt auf der Außenseite ein Ganzporträt Martin Luthers, innen die "Beschneidung im Tempel" und die "Taufe im Jordan", der rechte Seitenflügel außen Philipp Melanchthon als Ganzporträt, innen das "Passahmahl" und das "Abendmahl".
Auf der Mitteltafel befindet sich eine Darstellung des "Weinbergs des Herrn" mit zeitgenössischen Reformatorenporträts (u. a. Luther, Melanchthon, Bugenhagen) und Vertretern der Papstkirche. Auf dem rechten Brunnenmotiv der Mitteltafel sind die Cranach-Signatur und die Datierung "1582" angebracht. Es folgen Reformatorenporträts mit einer Buchstabenkennzeichnung von A-Q, die zugehörige Legende ist allerdings nicht mehr vorhanden, neun der Porträts lassen sich identifizieren.
Die Altaraufsätze sind spätere Zutaten und gegenwärtig separiert. Sie zeigen die "Geburt", "Kreuzigung" und "Auferstehung Christi" sowie die "Opferung Isaaks". Alle Bildelemente sind in Temperamalerei auf Eichentafeln in profilierten Rahmen ausgeführt. Allein die "Opferung Isaacs" wurde in einem Renaissance-Architekturrahmen auf Leinwand gemalt und auf eine Holztafel kaschiert.
Der Altar befand sich ursprünglich in der Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters in Salzwedel, der sogenannten Mönchskirche. Er wurde wegen der Baufälligkeit der Kirche im Jahre 1968 dem Museum übergeben und befindet sich seitdem in der ständigen Ausstellung des Danneil-Museums.
Der Salzwedeler Weinbergaltar gehört zu einer Reihe von Reformationswerken der Malerfamilie Cranach. Cranachs pro-reformatorisches Bekenntnis ist in dem Weinbergmotiv der Mitteltafel enthalten. Durch die formale und inhaltliche Gegenüberstellung der linken Hälfte des Weinbergs mit Vertretern der römischen Papstkirche und der rechten Hälfte mit einer Reihe von dort im Porträt dargestellten Reformatoren wird Partei für die Sache der Reformation ergriffen.

Material/Technik

Eiche/ Tempera/ Schmiedeeisen

Maße

H: 194 cm; B: 341 cm

Literatur

  • Beranek, Josef (1972): Das Salzwedeler Cranachbild. In: Altmärkischer Heimatkalender 1. Jg. 1972. S. 78/79. Salzwedel
  • Fischer, Peter (1990): Denkmale des Kreises Salzwedel. Diesdorf
  • Hartleb, Fr. (1930): Die Mönchskirche und das ehemalige Franziskanerkloster in Salzwedel. In: 46/47. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. Salzwedel 1930. S. 5-28. Salzwedel
  • Kalmbach, Ulrich; Pietsch, Jürgen (1996): Der Weinbergaltar von Lucas Cranach d. J. aus der Mönchskirche in Salzwedel. Spröda
  • Pohlmann, A. W. (1811): Geschichte der Stadt Salzwedel seit ihrer Gründung bis zum Schlusse des Jahres 1810. Halle/S.
  • Schade, Werner (1956): Die Altar- und Epitaphbilder Lucas Cranachs des Jüngeren. Berlin Humboldt-Universität. Berlin
Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Objekt aus: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum ist mit seiner Gründung im Jahre 1932 eine wichtige historische Sammlungs- und Forschungsstelle in der westlichen...

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