museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel Historische Bekleidung [VD 10a,b; VD 216]
zweiteiliges Damenkleid mit Taillenzierstück (Museumsverband Sachsen-Anhalt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museumsverband Sachsen-Anhalt / Corrie Leitz (CC BY-NC-SA)
1 / 3 Vorheriges<- Nächstes->

Zweiteiliges Damenkleid mit Taillenzierstück

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das Obermaterial des Kleides bildet ein gestreifter Seidentaft (graugelb, rötlich, dunkelgrün). Das Oberteil wurde auf Leinen gearbeitet und mit Fischbeinstäben gesteift, die Ärmel sind mit Baumwolle in Leinwandbindung gefüttert.
Die zeittypische fichu*-artige Fältelung der Vorderteile wird unten mit nur zwei Quernähten gehalten, die Unterkante verläuft gerade, hinten laufen die Mittelnaht und die geschwungenen Rückennähte in einer Schneppe aus. Der Verschluss erfolgt vorn im Futter mit Messinghaken und -ösen, im Oberstoff befindet sich nur oben ein einzelnes Haken-Ösen-Paar.
Die Pagodenärmel** sind unten eingeschnitten, der Einschnitt wird mit einer vernähten Schleife gehalten. Die Ärmelenden sind mit einem braunen, 2,5 cm breiten, plissierten Bändchen aus Seidenatlas und einer seidenen, gleichfarbigen Zick-Zack-Gimpe*** besetzt.
Das Oberteil hat einen kleinen runden Ausschnitt. Ausschnitt, Unterkante und alle Nähte sind mit dem Oberstoff gepaspelt.

Der Rock ist vollständig auf braunen, gestärken Baumwoll-Gitterstoff gearbeitet. Das Stoßband besteht aus bräunlicher Baumwolle in Leinwandbindung, der Stoß ist mit einer rötlichen Wollkordel besetzt. In die rechte Seitennaht ist eine Tasche aus demselben Material wie das Stoßband eingearbeitet.
Der Rock ist vorn mit drei senkrecht aufgenähten Plisseebändchen mit Gimpen (wie beim Oberteil) garniert. Der Bund besteht aus bräunlicher Baumwolle in Atlasbindung, der Verschluss erfolgt etwas links der hinteren Mitte mit Haken und Ösen.
Der Rock wurde später verändert: Der Bund wurde sekundär erneuert, wobei die Falten unsauber eingelegt und ein andersfarbiges Mittelstück eingesetzt wurden, so dass die Rockweite nicht mehr genau zur jener des Oberteils passt.

Zu diesem Kleid gehört ein Taillenzierstück (VD 216), welches aus demselben Obermaterial wie das Kleid auf Baumwollgitterstoff gearbeitet wurde. Das in tiefe Kellerfalten gelegte Schößchen ist am Rand mit einem seidenen Plisseeband mit Gimpenschnur besetzt und mit seiner Oberkante am Gurt vernäht, welcher mit zwei Haken-Ösen-Paaren vorn geschlossen wurde, auf dem Verschluss sitzt eine vernähte Schleife aus dem Grundmaterial.

*Fichu: Französische Bezeichnung für ein dreieckiges oder viereckiges, diagonal gefaltetes Tuch aus Leinen oder Baumwolle, das im 18.Jh. dazu diente, das oft sehr tiefe Dekolleté der Damenmode zu verdecken oder zu schmücken.
**Pagodenärmel: Lange, nach unten weit offene Ärmel, in den 1850er Jahren in Mode
*** Gimpe: mit feinerem Faden (Seide oder Kunstseide) dicht umsponnene dickere Einlagefäden (Seele), z.B. Baumwollfäden, verwendet für Posamentenspitze

weitere Maße
Oberteil: Vorderkanten 33 cm, Rückenmitte 47 cm, Taille 74 cm, Unterkante 70 cm, Schulternähte 21 cm, Ärmel 49 cm
Rock: Taille 80 cm, Weite 342 cm
Taillenstück: Gurt L 69 cm (Taillenweite), Breite 3,8 cm; Schoß L 16 cm, Br. 26 cm

Material/Technik

Seide, Leinen, Baumwolle, Fischbein

Maße

Oberteil: GL 49 cm; Rock: GL hinten 111 cm, GL vorn ohne Bund 103 cm

Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Objekt aus: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum ist mit seiner Gründung im Jahre 1932 eine wichtige historische Sammlungs- und Forschungsstelle in der westlichen...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.