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GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Antike bis Historismus [V 3248]
Spottmedaille auf das Papsttum (GRASSI Museum für Angewandte Kunst CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: GRASSI Museum für Angewandte Kunst / Esther Hoyer (CC BY-NC-SA)
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Spottmedaille auf das Papsttum

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Beschreibung

Die polemische Satire, die zur Zeit der Reformation den jeweiligen Gegner verhöhnte, fand in Schmähmedaillen ein geeignetes Medium. Sogenannte Doppelkopf- oder Kehrmedaillen waren dafür ein beliebtes und massenwirksames Propagandamittel. Damit kritisierte man in unmissverständlicher Weise die korrupte Haltung der Kirche und des Papstes. Auf der Vorderseite der Medaille – einer späteren Nachahmung einer Spottmedaille aus der Mitte des 16. Jahrhunderts – ist der Kopf des Papstes mit der Tiara und der des Teufels mit Hörnern und Satyrohren abgebildet. Die Rückseite zeigt ein Kardinalhaupt mit Hut- bzw. einen Narrenkopf mit einer Schellen besetzten Kappe. Dabei sind die Köpfe jeweils vexierbildartig miteinander verschmolzen. Erst bei Drehung um 180 Grad werden sie vollständig erkennbar. Auch die Legenden sind eindeutig in ihrer Kritik. Sie lauten auf der Vorderseite: „ECCLESIA PERVERSA TENET FACIEM DIABOLI“ („Die verderbte Kirche trägt das Gesicht des Teufels“) und auf der Kehrseite: „ET STVLTI ALIQVANDO BAPITE. PSAL. XCIII“ („Die Narren sollen endlich einsichtig werden, Psalm 93“). Möglicher Anlass für die Anfertigung der Medaille war der „Naumburger Bischofsstreit“ im Jahre 1543, der um die Einsetzung von Nikolaus v. Amsdorf als dem ersten lutherischen Bischof entbrannt war.

Armin und Anneliese Treusch Stiftung, Leipzig, 1998

Material/Technik

Silber (?), gegossen

Maße

Durchmesser 2,9 cm

Literatur

  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig (Hrsg.) (2016): Gottes Werk und Wort vor Augen. Kunst im Kontext der Reformation. Leipzig, Kat.-Nr. 6
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Objekt aus: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

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