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Städtisches Museum im Kornhaus Kirchheim unter Teck Stadtgeschichte [13032a]
Widerholt-Pokal (Daniela Wolf, Stuttgart CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Daniela Wolf, Stuttgart / Daniela Wolf, Stuttgart (CC BY-NC-SA)
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Widerholt-Pokal

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Beschreibung

Der innen wie außen vergoldete Trinkpokal besitzt eine glatte kürbisförmige Cuppa, die von einem auffälligen Blattwerkfuß getragen und von einem mit korrespondierendem Rankenwerk verzierten Deckel geschlossen wird.
Von einem niedrigen, leicht profilierten Standring wachsen drei gebogene Äste mit aufgerolltem Rankenwerk empor. An ihrer engsten Stelle hält eine gedrehte Schnur die Äste um einen aufrechtstehenden Ast zusammen, von dem fünf lanzettförmige gezackte Blättchen den gewölbten Gefäßboden von unten umgreifen. Ein an der Unterseite der Cuppa befestigter hohler Stab kann mittels einer Schraube mit dem Fuß verschraubt werden. So kann der Pokal, für Reisen oder die Reinigung, schnell zerlegt werden.
Auf dem leicht kugeligen Deckel sind mittig Blattranken liegend angeordnet. Darauf stehen zwei Löwen, die in ihren Vorderpranken einen abnehmbaren vergoldeten Wappenschild mit dem in Grubenschmelzemail gearbeiteten kaiserlichen Wappen Maximilians I. halten. Rückseitig ist die Jahreszahl 1510 eingraviert.
Das Trinkgefäß wurde von einer Goldschmiedewerkstatt in Augsburg oder Nürnberg angefertigt - wegen fehlender Marken ist dies nicht nicht eindeutig zu bestimmen.
Der Wappenschild wurde nach 1650 durch das Wappen des damaligen Besitzers und Namensgeber Conrad Widerholt von und zu Neidlingen, Obrist und Kommandant der Feste Hohentwiel sowie Obervogt von Kirchheim unter Teck, überdeckt. Das Wappenschild zeigt einen heraldisch nach rechts gewendeten, auf den Hinterbeinen stehenden Widder, der in seinen Vorderpranken ein Blatt hält. Darüber sind die Buchstaben „C.W.V.V.Z.N.“ (Conrad Widerholt von vnd zu Neidlingen) eingraviert.
1667 vermachte Conrad Widerholt das prachtvolle Trinkgeschirr testamentarisch der Stadt Kirchheim unter Teck.

Der Pokal wird Teil der neuen Dauerausstellung des Städtischen Museum im Kornhaus.

Material/Technik

Silber, vergoldet

Maße

Höhe: 33,5 cm, Durchmesser der Kuppa: 16 cm, Gewicht: 1232 Gramm, Inhalt: 1,8 Liter

Literatur

  • Adriani, Götz/ Schmauder, Andreas (Hrsg.) (2014): 1514 Macht Gewalt Freiheit. Der Vertrag zu Tübingen in Zeiten des Umbruchs. Tübingen, S. 152
  • Kgl. Centralstelle für Gewerbe und Handel (1862): Württ. Fest- und Ehrenpokale, hrsg. von der Permanenten Kunstausstellung in Stuttgart. Stuttgart, Tf. 3
  • Kohlhaussen, Heinrich (1968): Nürnberger Goldschmiedekunst des Mittelalters und der Dürerzeit 1240 bis 1540. Berlin, Kat. Nr. 389, S. 374ff, Abb. 5
  • Kunde, Claudia/ Thieme, André (Hrsg.) (2017): Ein Schatz nicht von Gold. Benno von Meissen - Sachsens erster Heiliger. Augsburg, S. 358 ff.
  • Müller, Matthias (Hrsg.), u.a. (2010): Appelles am Fürstenhof. Facetten der Hofkunst um 1500 im Alten Reich. Berlin, S. 189 ff.
  • Schmidt-von Rhein, Georg (Hrsg.) (2002): Kaiser Maximilian I. Bewahrer und Reformer. Ramstein, S. 347
Karte
Hergestellt Hergestellt
1510
Augsburg
Hergestellt Hergestellt
1510
Nürnberg
1509 1512
Städtisches Museum im Kornhaus Kirchheim unter Teck

Objekt aus: Städtisches Museum im Kornhaus Kirchheim unter Teck

Das Städtische Museum im Kornhaus ist bis auf weiteres wegen Umbau des Gebäudes und der Neukonzeption der Dauerausstellung geschlossen. Die...

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