Der Tanz ist Ausdruck und Mittel des Vergnügens. Er vermittelt die Erfahrung von Rhythmus und Harmonie, er führt zur Begegnung und Verbindung der Geschlechter, er ist ein wichtiger Programmpunkt in der Vergnügungskultur aller Zeiten und Schichten und war in vielen Epochen ein eminent wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Der Tanz ist eines der Lieblingsmotive des Rokoko. Pater hat das tanzende Paar wie auch das Motiv des Schaukelns in seiner „interessanten Unterhaltung“ aus Watteaus „Die Schäfer“ (SPSG) entlehnt. Wie dort produziert sich bei Pater nur ein Paar tänzerisch, während weitere beiseite sitzen und in anderen Spielen der Geschlechterkommunikation begriffen sind.
Die Beischrift des Kupferstichs lässt die kulturelle Dimension des Tanzes anklingen und hebt seine Wirksamkeit, die Geschlechter zusammenzuführen hervor. Freilich lässt sich der rhythmische Gleichklang des Tanzes auch als Vorbereitung beziehungsweise Gleichnis einer anderen rhythmischen körperlichen Vereinigung auffassen, wenn man die Beischrift des Kupferstichs liest.
bez.: Paterre pinxit // Fillœul Sculp 1738 // A Paris chez Surugue graveur du Roy, a l‘entrée de la rue des / Noyers vis avis St. Yves. / Avec Privilége du Roy. / Tiré du Cabinet de Mr. le Président de Ségure.
beschr.: Danse aimable , où la grace est jointe avec l’adresse; / Où dans tout son éclat triomphe le beauté, / Tu parois faite exprès pour l’heureuse jeunesse / Et ton art par l’Amour fut sans doute inventé; // A l’un et l’autre Séxe il montra la Cadence, / Il leur fit observer un juste mouvement; / Et sachant les tenir en bonne intelligence, / Leur union forma ton plus bel ornement.
Liebenswerter Tanz, bei dem Anmut sich mit Geschicklichkeit verbindet; Bei dem die Schönheit strahlende Triumphe feiert, Du scheinst extra für die glückliche Jugend gemacht zu sein. Und sicherlich wurde deine Kunst für die Liebe erfunden; Diese Kunst zeigte dem einen und dem anderen Geschlecht den Takt, sie ließ sie eine richtige Bewegung einhalten, und indem du sie in gutem Einvernehmen bleiben ließest, bildete ihre Verbindung deinen schönsten Schmuck.
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