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Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas Historische Urkunden und Druckschriften aus dem TAUNUS und FRANKFURT [1557]
Brief Philipps I., Landgraf von Hessen 1557 (Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Taunus-Rhein-Main - Regionalgeschichtliche Sammlung Dr. Stefan Naas (CC BY-NC-SA)
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Brief Philipps I., Landgraf von Hessen 1557

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Beschreibung

Brief Philipps I "der Großmütige", Landgraf von Hessen an den Bürgermeister und Rat zu Friedberg, bezüglich einem vor dem Kaiserlichen Hofgericht zu Rottweil anhängigen Rechtsstreit zwischen Georg (Jorgen) Sultzbach aus Rosbach und Elisabeth Streichelmann aus Kreuznach. Unterschrieben auf Schloss Wolkersdorf bei Frankenberg am 19.9.1557.

Transkript:

Philips vonn Gots gnaden Landtgrave
zu Hessen, Grave zu Catzenelnpogen etc.

Unsern gnedigen gruß zuvor, Ersamen unnd weisen
liebe besonderenn. – Unns hat unser
underthan zu Rospach unnd lieber getrewer Georg
Sultzbach, mitt inliegender supplication under-
theniglichen ersucht, unnd sich uber Elisabethen
Streuchellmennin zu Creutzennach, von wegen
außlendischer Rottweilischen Gerichts, und daselbst
vermeinlichen ergangenen nichtigen proceß, achtt
unnd mandaten beclagt, Wie ir abs sollicher
supplication weitter zuvernehmen haben.
- Darauf wollenn wir euch
gnediger meynung nicht verhalten, das vonn
Romischen Keysern unnd Kunigen, wir, und unsere
underthanen, vor sollichen außlendischen gerichten,
unnd derselbigen processen, gefreytt sein, die-
selbigen freiheitten, auch je unnd alwegen
in ruhwiglichem brauch herbrachtt. In crafft
sollicher freyung, haben, uff des Jorgen Sultzbachs
underthenigs ansuchen unnd bericht, Erstlich unsere
Stathalter unnd Rethe zu Marpurgk, und volgents
wir an das Rottweilisch gericht etlichmal geschrieben,

die sache abgefordert, an das ordentlich gericht zu-
remittiren begert, unnd unns erbotten, denn
partheyen scheunigs furderlichs außtreglichs
rechtenns zugestatten, und zuverhelffenn,

+ bericht - Wie wir aber nun auß dem weittern + bey des
Jorgen Sultzbachs vermercken, - So hat das
Rotweilisch gericht gleich, alß in contumaciam
vorttgefahren, unnd erstlich den Jorgen Sultzbachen
alß beclagten, in die achtt erkentt, - Und
nachdem unsere underthanen zu Rospach, von
wegenn unsers privilegij, solche vermeinte
achtt, gegen Jorgen Sultzbach nit exequirt,
dieselbige unsere underthanen zu Rospach, auch
in die achtt gesprochen, unnd Euch bevelch geben,
mit inen gar keine gemeinschafft zuhabenn,
noch in euere stadt werben und wabernn
lassen, unnd das alles auf anhaltten berurter
Elisabethen Streuchellmennin zu Creutzenach.

Nun habt Ir wohl zuerachtten, das unß keins wegs
zutzesehen, noch zugestatten gelegen, sollichem
des hoeffgerichts zu Rottweyll vornehmen,
zuwidder berurtem unserm privilegio, unnd
zu beschwerlichem eingangk stadt zugeben.
- Darumb wir auch vor unser Interesse
darvon appellirt. – Gedencken die appella-
tion, wie sich gepuren will, zuprosequiren
dartzu das Rotweilisch gericht, auch die Elisa-
beth Streuchellmennin, auf die poen inn
unserm keyserlichen privilegio vermeldet,
mitt recht vortzunehmen,

Unnd ist demnach unser gnedigs begeren, Ir wollet
obgemelter achtt unnd mandaten, widder unsere
underthanen zu Rospach am Rottweilischenn
Hofgericht ergangen, nicht ansehen. Unnd die-
weill wir gegen die Rottweilischen proceß
privilegijrt, - Dartzu und uber das, solche
vermeinte proceß und Executorialsachen
per interpositam Appellationem suspendirt,
gemelte unsere underthanen zu Rospach, bey
und neben euch, frey, sicher, unnd unangefochten
durch und füruber passiren, handlen und
wandlen lassen, Auch euch gegen ihnenn
freuntlich und nachburlich ertzeigen, inmassen

Ir vonn unnß, unnd denn unsern widder gewartten
wollenn. – Daß thun wir
unns zu Euch also versehenn und seindts hir-
widderumb gnediglichen zubeschulden geneigt,
Datum Wolckersdorf am 19 Septembris Ao etc. 57.


Denn Ersamenn unnd weyßen unsern
lieben besondernn Burgermeister unnd
Rath zu Fridbergk

Material/Technik

Papier

Maße

BxH 21,5 x 32 cm

Abschrift

Original: Deutsch

Philips vonn Gots gnaden Landtgrave zu Hessen, Grave zu Catzenelnpogen etc. Unsern gnedigen gruß zuvor, Ersamen unnd weisen liebe besonderenn. – Unns hat unser underthan zu Rospach unnd lieber getrewer Georg Sultzbach, mitt inliegender supplication under- theniglichen ersucht, unnd sich uber Elisabethen Streuchellmennin zu Creutzennach, von wegen außlendischer Rottweilischen Gerichts, und daselbst vermeinlichen ergangenen nichtigen proceß, achtt unnd mandaten beclagt, Wie ir abs sollicher supplication weitter zuvernehmen haben. - Darauf wollenn wir euch gnediger meynung nicht verhalten, das vonn Romischen Keysern unnd Kunigen, wir, und unsere underthanen, vor sollichen außlendischen gerichten, unnd derselbigen processen, gefreytt sein, die- selbigen freiheitten, auch je unnd alwegen in ruhwiglichem brauch herbrachtt. In crafft sollicher freyung, haben, uff des Jorgen Sultzbachs underthenigs ansuchen unnd bericht, Erstlich unsere Stathalter unnd Rethe zu Marpurgk, und volgents wir an das Rottweilisch gericht etlichmal geschrieben,   die sache abgefordert, an das ordentlich gericht zu- remittiren begert, unnd unns erbotten, denn partheyen scheunigs furderlichs außtreglichs rechtenns zugestatten, und zuverhelffenn, + bericht - Wie wir aber nun auß dem weittern + bey des Jorgen Sultzbachs vermercken, - So hat das Rotweilisch gericht gleich, alß in contumaciam vorttgefahren, unnd erstlich den Jorgen Sultzbachen alß beclagten, in die achtt erkentt, - Und nachdem unsere underthanen zu Rospach, von wegenn unsers privilegij, solche vermeinte achtt, gegen Jorgen Sultzbach nit exequirt, dieselbige unsere underthanen zu Rospach, auch in die achtt gesprochen, unnd Euch bevelch geben, mit inen gar keine gemeinschafft zuhabenn, noch in euere stadt werben und wabernn lassen, unnd das alles auf anhaltten berurter Elisabethen Streuchellmennin zu Creutzenach. Nun habt Ir wohl zuerachtten, das unß keins wegs zutzesehen, noch zugestatten gelegen, sollichem des hoeffgerichts zu Rottweyll vornehmen, zuwidder berurtem unserm privilegio, unnd zu beschwerlichem eingangk stadt zugeben. - Darumb wir auch vor unser Interesse darvon appellirt. – Gedencken die appella- tion, wie sich gepuren will, zuprosequiren dartzu das Rotweilisch gericht, auch die Elisa- beth Streuchellmennin, auf die poen inn unserm keyserlichen privilegio vermeldet, mitt recht vortzunehmen, Unnd ist demnach unser gnedigs begeren, Ir wollet obgemelter achtt unnd mandaten, widder unsere underthanen zu Rospach am Rottweilischenn Hofgericht ergangen, nicht ansehen. Unnd die- weill wir gegen die Rottweilischen proceß privilegijrt, - Dartzu und uber das, solche vermeinte proceß und Executorialsachen per interpositam Appellationem suspendirt, gemelte unsere underthanen zu Rospach, bey und neben euch, frey, sicher, unnd unangefochten durch und füruber passiren, handlen und wandlen lassen, Auch euch gegen ihnenn freuntlich und nachburlich ertzeigen, inmassen   Ir vonn unnß, unnd denn unsern widder gewartten wollenn. – Daß thun wir unns zu Euch also versehenn und seindts hir- widderumb gnediglichen zubeschulden geneigt, Datum Wolckersdorf am 19 Septembris Ao etc. 57.   Denn Ersamenn unnd weyßen unsern lieben besondernn Burgermeister unnd Rath zu Fridbergk
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