Dorothea Prühl (*1937) war eine der herausragendsten Persönlichkeiten in der Lehre der Burg Giebichenstein. Die Künstlerin studierte selbst an der Burg, leitete von 1991 bis 2002 die Schmuckklasse und gehört heute zu den bedeutendsten Künstlern des Autorenschmucks. Prühl fühlt sich stets mit der Natur verbunden, ihre Stücke charakterisieren Motive wie stilisierte Blumen, Vögel und Gras. Anfangs detailreicher, konzentrierte sie sich später immer mehr auf das Wesentliche. Als eine der ersten führte sie das große, plastische Format in die Schmuckgestaltung ein. Prühl denkt, sowohl was ihren Schmuck betrifft als auch ihre Arbeitsweise, stets praktisch. In Mecklenburg arbeitet sie gern mit Holz, weil sie es dort im Wald findet und bei der Bearbeitung niemanden der Lärm stört. In Halle bevorzugt sie Metall, das sie zu sinnlichen Formen biegt. Ihr raffiniert gearbeiteter und doch schlichter Schmuck soll stets trag- und haltbar sein. Die „Große gedrehte Kette“ ist aus einem für die Künstlerin ungewöhnlichen Material gearbeitet, zeigt aber beispielhaft ihre Tendenz zu Rhythmus und symmetrischer Ordnung. Fünfzehn Einzelelemente aus Horn versah sie mit einem regelmäßigen Spiraldekor und reihte sie auf eine Kordel.
Erworben von der Künstlerin, 1984.
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