ΕΙΣ ΑΓΑΘΟΝ ΔΑΙΜΟΝΑ – „Für einen guten Geist“ ist in griechischen Versalien im Spiegel der goldenen Schale eingraviert. Geschaffen hat sie Emil Lettré (1867–1954), ein in Hanau geborener Goldschmied hugenottischer Abstammung. Geschult unter anderem in Wien und Paris betrieb Lettré später in Berlin eine florierende Werkstatt mit einem mondänen Ladengeschäft. In den 1920er/1930er Jahren genoss er einen vortrefflichen Ruf und galt mit seinen Entwürfen für Tafelgeschirr und Gerät, Besteck und Schmuck als glänzender Meister seiner Kunst. Wie bei der schlichten Fußschale zeichnen sich seine Entwürfe meist durch geometrische Formen und glatte, sparsam verzierte Flächen aus. Seine Werke wirken zeitlos und elegant, streng und erlesen zugleich. Stilistisch hat sich Lettré dem Jugendstil entzogen und später das Bauhaus abgelehnt. Seine Kunst orientiert sich an einer klassischen Formensprache und an der handwerklichen Tradition. Die Schale gehörte einst dem Dichter Gerhart Hauptmann (1862–1946).
Inschrift und Form nach Vorgabe Gerhart Hauptmanns.
Erworben aus dem Londoner Kunsthandel mit Unterstützung der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, Chemnitz, 2008. Ursprünglich in der Sammlung des Schriftstellers Gerhart Hauptmann, Agnetendorf (Schlesien).
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