Die Bronzefigurine einer sogenannten fürbittenden Gottheit steht für das hochentwickelte Metallhandwerk Mesopotamiens im 2. Jahrtausend v. Chr. Dort galt die hier dargestellte Gottheit, Lama genannt, als Schutzbringerin, die im Gebetsgestus mit erhobenen Armen bei den höhergestellten Göttern Fürbitte für die Menschen hielt. Figurinen dieser Art stammen vor allem aus dem babylonischen Raum. Die Göttin trägt das für altorientalische Gottheiten typische mehrstufige Fransenkleid (Falbelgewand) und auf ihrem Kopf eine Hörnerkrone, die Götter kennzeichnet. Der linke Unterarm ist abgebrochen und der rechte gegen den Oberkörper der Figurine geknickt. Die auf der Standfläche vorhandene Vertiefung deutet auf eine ursprünglich feste Bodenverankerung hin. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung von Ph. Walter Schulz, Berlin, 1907. Fund aus Hamadan.
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