museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Asiatische Kunst. Impulse für Europa [1907.777 a / b]
Räuchergefäß in Form einer auf einem Seidenknäuel sitzenden Maus (Grassi Museum für Angewandte Kunst CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Grassi Museum für Angewandte Kunst / Christoph Sandig (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Räuchergefäß in Form einer auf einem Seidenknäuel sitzenden Maus

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Der Weihrauchbrenner in Form eines Fadenknäuels lässt zunächst an die Spielzeugbälle (temari) denken, die aus alten Kimonostoffen gefertigt und mit bunten Stickereien versehen wurden. Diese ordnen sich aber auf der Oberfläche meist in geometrischen Mustern. Den Deckelknauf des Brenners bildet die plastische Darstellung einer Maus; sie ist das Begleittier des Wohlstandsgottes Daikoku. Zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert trat das aus Vase, Weihrauchbrenner und Kerzenhalter bestehende dreiteilige buddhistische Altargerät (mibu gusoku) zunehmend auch im privaten Bereich auf. In der Muromachi-Zeit (1338–1568) lösten sich diese Bestandteile vom religiösen Kontext und wurden unentbehrlicher Teil der Ausstattung der Schmucknische, die ein Teil des sich zu dieser Zeit entwickelnden, bis heute die Grundlage japanischer Architektur bildenden Baustils (shoin-zukuri ) war. In der Literatur findet man die Empfehlung, dort Weihrauchbrenner, Blumengesteck und Kerzenhalter mit Gruppen von drei oder fünf Rollbildern zusammen zu präsentieren. Neben dem Teeweg (cha-dô) und dem Blumenweg (ka-dô oder ikebana) entwickelte sich in der Muromachi-Zeit die Würdigung von Räucherwerk (kô-dô) zu einer weiteren Spielart der prozessbetonten Kunstpraxis Japans. Sie wurde zunächst als adlige Hochkultur gepflegt, erfuhr später in der Edo-Zeit aber in den Städten kreative Abwandlungen. (Text: Anne-Katrin Ehrt)
Signiert: Tôju (?)

Vermächtnis Paul Möbius, Leipzig, 1907.

Material/Technik

Kupferlegierung, gegossen, patiniert, graviert

Maße

Höhe 20 cm, Durchmesser 15,5 cm

Literatur

  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig (Hrsg.) (2009): Ständige Ausstellung. Asiatische Kunst - Impulse für Europa. Leipzig, S. 100-101
GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Objekt aus: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Kaum fünf Gehminuten vom zentralen Augustusplatz entfernt, liegt das weitläufig angelegte, zwischen 1925 und 1929 erbaute Grassimuseum. Das Gebäude...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.