Die Schale mit der opaken, nach der bläulich-weißen Farbe von Gänseeiern benannten Glasur (luanbai) und der markant zum Fuß abgesetzten Wandung zieren im Spiegel und auf den Innenseiten reliefierte Lotosranken-Bänder. Da manche Schalen dieses Typs die in das Relief eingearbeiteten Zeichen „shufu“ (Geheimer Rat) tragen, vermutete man eine Bestimmung für den Hof. Im 14. Jahrhundert wurde dieser Typ jedoch auch ins asiatische Ausland exportiert. Die opake Glasur ist eine Weiterentwicklung der transparenten bläulichen Glasur (qingbai) aus Jingdezhen, das sich unter den Yuan zum Zentrum kaiserlicher Porzellanherstellung etablierte. Die zunächst unbemalten Porzellane wurden für die jadeartig-steinige Qualität ihrer Oberfläche gerühmt. Sie entsprechen der im Westen gängigen Definition von verglastem, dünnwandigem Porzellan. (Text: Anne-Katrin Ehrt)
Ankauf 1916.
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