In Europa gelang es zunächst nicht, die Zusammensetzung des begehrten, aus Ostasien eingeführten Porzellans herauszufinden, um selbst Gefäße aus diesem Material herstellen zu können. Eine wichtige Vorstufe für die Entwicklung des weißen Porzellans stellte die im Jahre 1707 von Johann Friedrich Böttger entdeckte Rezeptur für das rote Steinzeug dar, das nach seinem Erfinder auch „Böttgersteinzeug“ genannt wird. Böttger, ein junger Alchemist, der aus Preußen geflohen war, wurde seit 1701 wegen seiner angeblichen Goldmacherkünste von August dem Starken in Sachsen festgehalten. Das Böttgersteinzeug erscheint in verschiedenen Qualitäten, die von der Höhe der Brenntemperatur abhängig sind. Echte Steinzeuggefäße, also solche mit versintertem Scherben, sind so hart, dass man sie polieren und schleifen kann.
Ankauf aus der Sammlung Ulrich Thieme, Leipzig, 1903.
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