museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Lindenau-Museum Altenburg Kunstbibliothek [LMA 1 H 34, 61]
Zwei Pandarams (Lindenau-Museum Altenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Lindenau-Museum Altenburg (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Zwei Pandarams

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das Blatt zeigt zwei Pandarams. Sie tragen safranfarbige dhoti und dreifache tulsi-Ketten um den Hals. In der rechten Hand halten sie Gebetsketten aus tulsi-Holz. Der linke Pandaram trägt um jeden Arm eine ähnliche Kette. Damit soll seine Seniorität dargestellt werden, die der Maler aber auch dadurch unterstreicht, dass er dieser Person eine größere Gestalt zubilligt. Tulsi-Ketten wurden aus dem Holz der Tulasi-Pflanze, des indischen Basilikums (Ocimum tenuiflorum), hergestellt. Tulsi repräsentiert die Gegenwart Vishnus, bzw. seiner Inkarnation Krishna. Der tulsi-Strauch, der vor vielen indischen Hauseingängen gepflanzt wurde, soll göttlichen Schutz garantieren. Er ist die pflanzliche Form Vishnus, und Teile der Pflanze sind gewöhnlich Bestandteil einer vishnuitischen Opfergabe. Die aus dem Holz der Zweige geschnittenen Hals- und Gebetsketten, mala, gelten als segenspendend. Dass sich innerhalb der hinduistischen Gesellschaften Indiens eine sehr große Zahl von Männern aus dem Produktionsprozess herausgenommen und alleine dem Dienst an der Gottheit zur Verfügung gestellt hat, ist für modernes westliches Denken schwer nachzuvollziehen. Es gab aber im Laufe der menschlichen Geschichte eine große Zahl gesellschaftlicher Organisationsschemata, die den kapitalistischen Grundgedanken der Gewinnmaximierung nicht ins Zentrum ihres Handelns stellten. In metaphysisch orientierten Gesellschaften ist die Vorstellung, dass der Erwerb religiöser Verdienste ebenso rational ist, wie der Erwerb weltlicher Güter, weit verbreitet. (Werner Kraus)

Material/Technik

Papier, Karton; Gouachemalerei

Maße

35 cm × 24,5 cm

Literatur

  • Lindenau-Museum Altenburg (Hg.) (2011): Indien als Bilderbuch. Die Konstruktion der pittoresken Fremde. Einhundert indische Gouachen um 1800 aus Lindenaus Kunstbibliothek Lindenau-Museum. Lindenau
Karte
Gemalt Gemalt
1800
Company School
Thanjavur (Tanjore)
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1800
1799 1802
Lindenau-Museum Altenburg

Objekt aus: Lindenau-Museum Altenburg

Das Lindenau-Museum Altenburg ist eines der ungewöhnlichsten und schönsten Kunstmuseen in Deutschland. Es wurde 1848 von dem Naturwissenschaftler,...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.