Wandanschlag in deutscher und französischer Sprache.
Veröffentlicht im von Deutschland besetzten Gebiet im Westen (wahrscheinlich Frankreich, da zweisprachig), 16. Januar 1915.
"Letzte Kriegsnachrichten.
16. Januar 1915
Grosses Hauptquartier:
Franzoesische Angriffe beiderseits Notre Dame de Lorette, nordwestlich Arras, wurden von unseren Truppen abgewiesen.
Noerdlich und nordwestlich Soissons ist das noerdliche Aisne-Ufer von Franzosen endgueltig gesauebert [sic] worden. Die deutschen Truppen eroberten in ununterbrochenen Angriffen die Orte Cuffies, Crouy, Bucy-le-Long, Missy und die Gehoefte von Vauxrot und Verrerie. Unsere Beute aus den dreitaegigen Kaempfen noerdlich Soissons belaeuft sich auf rund: 5200 Gefangene, 14 Geschuetze, 6 Maschinengewehre und mehrere Revolverkanon. Die Franzosen erlitten schwere Verluste, 4-5000 tote Franzosen wurden auf dem Kampffelde gefunden. Ihr Rueckzug suedlich der Aisne lag unter dem Feuer unserer schweren Artillerie.
Feindliche Angriffe noerdlich Verdun bis Cousenvoye scheiterten. Mehrere Vorstoesse gegen unsere Stellungen bei Ailly suedoestlich St. Mihiel wurden durch Gegenangriffe, nachdme sie stellenweise bis in unsere vordersten Graeben gefuehrt hatten, unter schweren Verlusten fuer den Feind zurueckgeschlagen.
Ein unbedeutender Angriff bei Mesnil noerdlich St. Mihiel wurde von unseren Truppen abgewiesen. Im Uebrigen fanden in den Vogesen nur Artilleriekaempfe statt. In Ostpreussen und im noerdlichen Polen westlich der Weichsel machen wir langsame Fortschritte. Bei Eroberung eines Stuetzpunktes nordoestlich Rawa blieben 500 Russen als Gefangene in unseren Haenden; drei Maschinengewehre wurden erobert. Heftige Vorstoesse und Gegenangriffe wurden unter schweren Verlusten fuer die Russen zurueckgeschlagen.
Konstantinopel: Das franzoesische Unterseeboot ’Saphir’ wurde am Dardanelleneingang durch Geschuetzfeuer versenkt. Ein Teil der Besatzung wurde gerettet."
de