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Museum Pankow Sammlung Prenzlauer Berg [08077]
Schilder Gasbehälter 4, 5, 6 (Museum Pankow CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum Pankow (CC BY-NC-SA)
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Schilder "Gasbehälter 4", "Gasbehälter 5", "Gasbehälter 6"

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Beschreibung

Die Schilder stammen aus dem ehemaligen Gaswerk an der Dimitroffstraße (heute Danziger Straße) im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg, dort wo sich heute der "Thälmannpark" mit den Wohnhäusern und dem Planetarium befindet.
1873 begann dort die Gasproduktion und -speicherung mit zunächst einem Gasbehälter. (Statt dieser Bezeichnung ist heute der Begriff Gasometer gebräuchlicher.) Bis zum Höhepunkt der Gasproduktion in diesem Werk im Jahre 1908 wurden noch weitere fünf Behälter errichtet.
Die Danziger Straße hieß in der Zeit der Planung und Erbauung des Gaswerkes noch Communikationsweg. 1874 entstanden die Danziger Straße und die Elbinger Straße, die 1950 den Namen Dimitroffstraße erhielten. Die Rückbenennung in Danziger Straße erfolgte 1995.
Nach der Schließung der Gaskokerei an der Dimitroffstraße wurden am 24. Juli 1984 trotz offener Proteste aus der Bevölkerung die letzten drei seit langem stillgelegten Gasbehälter gesprengt. Zuvor hatte es bereits konkrete Pläne zu einer kulturellen Nachnutzung eines der Behälter gegeben, die dann jedoch im Zusammenhang mit der Planung des Wohngebietes Ernst-Thälmann-Park wieder verworfen wurden.
Die drei zwischen 1892 und 1909 errichteten und weithin sichtbaren Gasbehälter nahe den Gleisen der S-Bahn zwischen den Stationen Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße galten als Wahrzeichen von Prenzlauer Berg. Da die Gasbehälter unter Denkmalschutz standen, gingen die im Februar und März 1981 entstandenen ersten Entwürfe für den Ernst-Thälmann-Park von der Einbeziehung der Gasspeicher in das architektonische Ensemble aus. An der Kunsthochschule Weißensee wurden Anfang der 1980er Jahre Planungen für die Nutzung der Gasometer und für ein Kulturhaus im Ernst-Thälmann-Park entwickelt. Das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" veröffentlichte im März 1982 das von der Parteiführung favorisierte städtebauliche Modell ohne Gasbehälter. An den Kunsthochschulen der DDR und unter Denkmalschützern, Stadtplanern, Intellektuellen kam es daraufhin zu vereinzelten Protesten.

Doch die SED-Führung plante den Abriss der Gasometer. Als offizielle Begründung wurden Baufälligkeit und Schadstoffbelastung angegeben. Auf die Proteste, illegale Flugblätter und Eingaben reagierte die Staatsmacht gereizt. Neben Repressionen und Verhaftungen verlegte sie den Termin der Sprengung der Gasbehälter auf den 28. Juli 1984 vor. Polizisten schirmten das angrenzende Gebiet weiträumig ab und versuchten, das Fotografieren und Filmen durch Unbefugte zu verhindern. Dennoch gelang es vielen Anwohnern und Interessierten, die Vorgänge im Bild festzuhalten.

Die Nacht vor der Sprengung der Gasometer verbrachten mehr als 100 Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in den zu sprengenden Bauwerken, denn die Staatsmacht befürchtete Blockaden durch die Abrissgegner. Polizisten schirmten das angrenzende Gebiet weiträumig ab.

Material/Technik

Metall, emailliert

Maße

T.: 0,2cm B.: 13,5cm H.: 9,3cm

Karte
Museum Pankow

Objekt aus: Museum Pankow

Das Museum Pankow versteht sich als Einrichtung der Forschung, Sammlung, Vermittlung und Bewahrung. In Dauer- und Sonder­aus­stellungen, häufig...

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