museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde Kulturgeschichtliche Abteilung [3104/05 K 8]
Die Königskette mit dem Kleinod (Stiftung Schloß Friedenstein Gotha CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Schloß Friedenstein Gotha / Lutz Ebhardt (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Die Königskette mit dem Kleinod

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Königsketten der Altschützen sind seit der Barockzeit das Ehrenzeichen des jeweiligen Schützenkönigs. Dieser durfte im Jahr seiner Regentschaft bei allen Schützenfesten und Umzügen die Königskette tragen, zu der hauptsächlich die silbernen, teilweise vergoldeten Anhänger gehörten. Traditionell stiftete der Schützenkönig bzw. derjenige, der zu Zeiten des Vogelschießens den »Corpus« abschoss, einen neuen Anhänger, eine Silbermünze oder Medaille für die Kette als Erinnerung. So wurde auch das Gothaer »Ehrenornat« im Laufe der Zeit zu schwer und zu lang, so dass man es später in Brust- und Rückenteil trennen musste. Heute existieren drei Kettenteile: Die Königskette mit dem Hauptschild des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha, die 1. Ritterkette mit dem Hauptschild des Prinzgemahls der englischen Königin Victoria, Albert, und die 2. Ritterkette mit Anhängern aus dem 20. Jahrhundert (nicht im Bild). Die ältesten Medaillons an der aus 40 verschieden großen Schilden bestehenden und hier abgebildeten Königskette stammen aus den Jahren 1758, 1760 und 1764. Zu der Königskette der Gothaer Schützen gehört ebenso ein Kleinod, das höchste Zeichen der Ehre. Zum Abschluss des Königsschießens wurden die Sieger mit dem besonders wertvollen Kleinod in Form eines silbernen Halsschmucks geehrt. Ab 1400 verkörperte die Figur des heiligen Gotthard, der seit dem 13. Jahrhundert als Schutzpatron der Stadt galt, das Kleinod der Gothaer Schützen. Dem eigentlichen Kleinod, das wie eine christliche Reliquie gehalten wurde, fügten die Schützen schließlich weitere wertvolle Ehrenzeichen hinzu. Im Jahre 1617 stiftete der Schütze Kaspar Botschuh ein Medaillon mit der Darstellung des Martyriums des Heiligen Sebastian. Noch galt dies als eine Ausnahme, da das Kleinod als die alleinige Reliquie des christlichen Glaubens unter den Schützen galt. Das über der Figur des Heiligen Gotthard befestigte Medaillon verfügt auf der Rückseite über zwei Haken, die zum Einhängen des gesamten Kleinods an die Königskette dienen. Aus dem Jahre 1656 stammt die Figur des heiligen Georg zu Pferde. Sie wurde von dem angesehenen Bürger Gothas und Schützen Georgus Sorge geschenkt. Die Figur des Sankt Georg am Gothaer Kleinod weist eine Besonderheit auf: Sie stellt den Heiligen statt mit einer Lanze mit einer Armbrust im rechten Arm dar. Der letzte Teil des Kleinods besteht aus einem Medaillon mit Darstellung der heiligen Ursula. Mittels einer Gliederkette wird der aus dem 18. Jahrhundert stammende Anhänger an der Figur des Ritters befestigt. Die Gesamtlänge des Kleinodes beträgt 310 mm. [Jekaterina Vogel]
weitere Literatur: Hans-Joachim Beck: Die Altschützengesellschaft zu Gotha, Gotha 1997

Literatur

  • Bellstedt, Ronald [u. a.] (2007): Museen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha: Führer. München
Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde

Objekt aus: Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde

Die Bestände des Hauses fußen auf den Sammlungen des 1872 durch den Direktor der Gothaer Lebensversicherungsbank, Karl Samwer, gegründeten...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.