museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur Geowissenschaftliche Sammlungen: Gesteine [MNG 19331]
Porphyrkugel mit Achatfüllung (Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Porphyrkugel mit Achatfüllung

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die nicht nur unter den Mineralsammlern begehrteste mineralogische Besonderheit des Thüringer Waldes ist die Porphyrkugel. Man findet sie vor allem im Verwitterungshorizont der vulkanisch gebildeten Quarzporphyre (Rhyolith) insbesondere der Oberhof- und Rotterode-Formation im Unterrotliegend. Es handelt sich um mehr oder weniger kugelförmige Gebilde, die beim Aufspalten im Inneren verschieden auskristallisierte Minerale erkennen lassen. In einer ehemals zähen Lava bildeten sich vor ca. 295 Millionen Jahren blasenartige, gashaltige Hohlräume. Sie füllten sich beim langsamen Abkühlen mit mineralischen Substanzen, wie Achat, Chalzedon, Bergkristall, Amethyst, Eisenglanz, Flussspat oder Kalkspat. Die oft sternförmig angeordnete Mineralfüllung wird von einem dichten, feinkörnigen Porphyrmantel kugelförmig eingeschlossen. Diese als Porphyrkugel - im Volksmund auch als Scheekopfkugel - bezeichneten mineralischen Gebilde werden schon seit Jahrhunderten wegen ihrer großen Formenvielfalt und Farbenpracht bei den Mineralfreunden überaus eifrig gesammelt. Dazu werden die Porphyrkugeln aufgeschlagen oder aufgeschnitten, geschliffen und poliert. Erst dann lässt sich die Farbenpracht und Schönheit der Mineralbildung erkennen. Im Thüringer Wald kennt man mehr als dreißig Fundstellen. In der Mineralsammlung des Museum der Natur befindet sich neben einigen historischen Funden die Spezialsammlung G. Holhzey, bestehend aus mehreren Hundert Porphyrkugeln verschiedener Fundorte des Thüringer Waldes. [Thomas Martens]
Alter: ca. 295 Millionen Jahre, Oberhof-Formation, Unterrotliegend, Unterperm; Fundort: Nesselberghaus bei Tambach-Dietharz im Thüringer Wald
weitere Literatur: Gerhard Holzhey: Zur Ausbildung der Randfazies rhyolithischer Rotliegendvulkanite des Thüringer Waldes, in: Geowiss. Mitt. Thüringen 2, Weimar 1994, S. 45-71; Gerhard Holzhey: Über die Verbreitung von Achaten in permischen Vulkaniten des Thüringer Waldes, in: Veröff. Naturkundemuseum Erfurt 4, Erfurt 1985, S. 71-82.

Literatur

  • Bellstedt, Ronald [u. a.] (2007): Museen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha: Führer. München
  • Holzhey, Gerhard (1993): Vorkommen und Genese der Achate und Parageneseminerale in Rhyolithkugeln aus Rotliegendvulkaniten des Thüringer Waldes. Freiberg
Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur

Objekt aus: Stiftung Schloß Friedenstein Gotha: Museum der Natur

Das heutige Museum der Natur Gotha wurde zwischen 1864 und 1879 als herzogliches Museum erbaut. Architekt war der Wiener Oberbaurat Franz von Neumann...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.