Seit Mitte des 15. Jahrhunderts waren ein Großteil der Handwerker in Pößneck Tuchmacher und Gerber. Um 1480 gab es in Pößneck 40 Tuchmachermeister. Die Gerberstraße erhielt ihren Namen durch die dort zahlreich angesiedelten Gerber. Ab 1862 begann in Pößneck durch die Einführung der Gewerbefreiheit der industrielle Aufschwung. Tuchmacher und Gerber gründeten Fabriken und Pößneck entwickelte sich bald zur bedeutendsten Industriestadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen.
Bei diesem Objekt handelt es sich um die Innungskanne der Pößnecker Gerber. Sie besteht aus Kupfer- und Messingblech. Die Gravur auf der Vorderseite der Kanne lautet: "J:G: Etzdorf O:M: / F:J: Eckardt B: Sitzer / J:M: Trautmann Christ: Weithaße / :A.O. 1795:", die Rückseite zeigt einen Blätterkranz mit Insignien des Gerberhandwerks, gehalten von zwei Löwen.
Provenienz: Die Kanne ist eine Leihgabe des Museums Burg Ranis.
Literatur: Henniger 2001, S. 236.
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