Dieses Gefäß wird charakterisiert durch seine konvexe Wölbung und die leicht ausgezogene Mündung. Das Dekor zeigt lebendige Formen, wird bestimmt von Bewegung und Gegenbewegung. Diese stehen in gewissem Gegensatz zur Ruhe des Kolorits. Die Farbigkeit zeigt warme, erdige Töne. Rot- und Braunklänge mit minimalen Gelb- und Violettanteilen erinnern an das gedämpfte Licht des Herbstes. Die feinen Linien suggerieren dem Betrachter Holzmaserung. Abermals findet sich die Naturnähe, die starke Heimatverbundenheit im Objekt wieder. Beim Betrachten ist eine gewisse gestalterische Nähe zu den Emaildekorgläsern von Hubert Koch zu spüren. Dessen Arbeiten wie "Taifun", "Wind und Wasser" oder ein Gefäß ohne Titel von 1995 zeigen den gleichen malerischen an die Aquarelltechnik erinnernden Umgang mit Glas im Gefäßdekor.
[Text: Günter Schlüter & Antje Vanhoefen]
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