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GoetheStadtMuseum Ilmenau Der Ilmenauer Bergbau [IGS A I a 1]
Ilmenauer Ausbeutetaler von 1698 (GoetheStadtMuseum Ilmenau CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: GoetheStadtMuseum Ilmenau (CC BY-NC-SA)
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Ilmenauer Ausbeutetaler von 1698

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Beschreibung

Ausbeutetaler sind Zahlungsmittel, die aus dem Edelmetall, eines bestimmten Bergwerkes, hier des Ilmenauer Kupfer- und Silberbergwerkes. Auf ihnen wird meist direkt auf dieses Bergwerk bzw. die Region in einer Inschrift hingewiesen. Sie zeichnen sich durch ein besonderes Prägebild aus und dienten so auch als Werbemittel gegenüber den Anteilseignern, in der Hoffnung diese zu weiteren Investitionen in das Bergwerk zu animieren.
Die Prägung von Ausbeutetalern erfolgte etwa ab dem 15. Jahrhundert. Meistens handelte es sich dabei um Silbermünzen. Diese wurden vorwiegend im zur jeweiligen Zeit üblichen Talerfuß ausgeprägt. Je nach Region erfolgte aber auch die Prägung von Groschen, Gulden und Mehrfachtalern (Lösern).

Ausbeutetaler wurden allgemein nur aus jenem Metall produziert, welches den Gewinn des Bergwerkes darstellte, also dem Überschuß nach Abzug aller Kosten (Ausbeute). Das bedeutet, daß es diese besonderen Münzen nur aus langfristig profitablen Bergwerken bzw. Bergbauregionen gab. (Quelle: www.germanycash.de) Jedoch haben einzelne Münzstätten diese Münzen auch mit hinzugekauften Edelmetallen geprägt, um so den Anteilinhabern so lange wie möglich Unrentabilität oder zu wenig Ertrag vorzuenthalten.

Der Ilmenauer Ausbeutetaler stammt aus einer der aktivsten Bergbauphasen des Ilmenauer Kupfer- und Silberbergbaues, die zwischen 1690 und 1739 stattfand. Die Ilmenauer Münze arbeitete von 1692-1702 und prägte eine Reihe von Ausbeutetalern. Sebastian Altmann war der Münzmeister (Buchstaben BA auf der Rückseite der Münze).
Zu einem der dekorativsten Ausbeutetaler zählt das hier abgebildete Objekt. Die Vorderseite zeigt links das gemeinschaftlich-sächsische Wappen mit der sächsischen Raute. Das rechte Wappen steht für die Grafen von Henneberg - eine Henne auf einem Berg. Die sächsischen Herzoghäuser (Albertiner und Ernestiner) hatten 1583 die Erbfolge nach Aussterben der Grafen von Henneberg angetreten. Während das Territorium um Ilmenau dem ernestinischen Herzoghaus Sachsen-Weimar zugeschlagen worden war, blieb das Bergrecht in gemeinschaftlichem Besitz und Verwaltung.
Beide Wappen sind mit einer Helmzier versehen: über dem Wappen von Sachsen ein gekrönter Spitzhut, aus dessen Hutkrone ein Pfauenstoss ragt. Das hennebergische Wappen wird von einer Jungfrau mit Zopf und hohem Hut geziert. Schliesslich werden die beiden Wappen von zwei Bergleuten, erkennbar an der Keilhaue über ihren Schultern und dem Arschleder, gehalten.

Das Rückseitenbild des Ausbeutetalers zeigt schematisch den gesamten Arbeitsablauf im Bergwerk: Drei Schächte mit Leitern, Erz schleppende Bergleute im Stollen, ein Pferdegöpel, das Feldgestänge und die Schmelzhütte. Die Henne auf dem Berg soll hier über dem Bergwerk wachen, es "schützen und mehren": Die Inschrift TUETUR ET AUGET bedeutet in der Übersetzung «Schützet und [Ver]mehret».

Die Oberfläche weist Nutzungsspuren und Abrieb aus.

Material/Technik

Silber / geprägt

Maße

Durchmesser 4,5 cm

Literatur

  • Fiala, Claudia; Riederer, Jens, Wahl, Volker (1998): Goethes Amtstätigkeit für den Ilmenauer Bergbau. Dokumentation zur Ausstellung ; eine Archivalienausstellung des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar in Verbindung mit dem Stadtmuseum Ilmenau. Ilmenau
  • Stadt Ilmenau (Hrsg.) (1998): Ilmenau-Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Hildburghausen, Ilmenau
  • Steenbuck, Kurt (1995): Kupfer und Silber aus Ilmenau. Weimar
Karte
GoetheStadtMuseum Ilmenau

Objekt aus: GoetheStadtMuseum Ilmenau

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